Schwäbische Zeitung (Biberach)
Zika-Forschung dauert noch Monate
Zusammenhang zwischen Virus und Schädelfehlbildung bei Babys wird untersucht
(dpa) - Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rechnet erst in vier bis sechs Monaten mit Klarheit über einen möglichen Zusammenhang zwischen Zika und einer Schädelfehlbildung bei Babys. Das Virus steht im Verdacht, nach der Infektion einer Schwangeren die sogenannte Mikrozephalie ihres Ungeborenen zu verursachen.
Neugeborene, deren Mütter sich am Anfang der Schwangerschaft angesteckt haben, sind nach WHOAuskunft besonders häufig betrof-
GENF
fen. Daher müsse die WHO für weitere Erkenntnisse auf die Geburt dieser Kinder warten, teilte die Behörde am Freitag in Genf mit.
Die Verbindung zwischen Zika und dem seltenen Lähmungssyndrom Guillain-Barré könnte deutlich schneller ermittelt werden, weil Erwachsene betroffen seien. Zika ist bisher in etwa 40 Ländern nachgewiesen worden, am stärksten ist Brasilien betroffen.
Um eine mögliche Infektion durch Geschlechtsverkehr auszu- schließen, rät die WHO den Reisenden, mindestens vier Wochen lang nach ihrer Rückkehr aus betroffenen Gebieten nur geschützten Sex zu haben oder aber ganz abstinent zu bleiben. Besonders schwangere Frauen und Bewohner aus gefährdeten Gegenden sollten diese Regeln generell befolgen.
Von 7. bis 9. März will die WHO ein Expertentreffen einberufen, um neue Strategien im Kampf gegen die Mücken zu finden, die das Zika-Virus übertragen.