Schwäbische Zeitung (Biberach)
Verbraucherschutz-Chef: VW geizt mit Entschädigungen für Abgas-Krise
(dpa) - Im Werben um neues Vertrauen bei den Kunden in Europa nach der Abgas-Affäre tut Volkswagen nach Einschätzung von Verbraucherschutz-Chef Klaus Müller noch viel zu wenig. „In vergleichbarer Situation würde es kein Lebensmittelkonzern wagen, derart mit Informationen und Entschädigungsangeboten zu geizen, wie VW das gerade tut“, sagte der Vorsitzende des Bundesverbands der Verbraucherzentralen (vzbv). Während der Konzern Kunden in den USA 1000 Dollar in bar oder als Einkaufsgutscheine für VW-Händler angeboten hat, kritisieren Verbraucherschützer das Fehlen eines solchen Schritts für Deutschland und Europa. Müller bemängelte außerdem die aus seiner Sicht zu zögerliche Arbeit des Kraftfahrt-
DÜSSELDORF/BERLIN
Bundesamts bei der Aufklärung des Diesel-Debakels. Es gebe etwa bei Lebensmittelskandalen „eine bessere Aufklärungsarbeit, als wir derzeit beim Kraftfahrt-Bundesamt erleben“.
Unterdessen hat VW für die weiteren Rückrufwellen erstmals genaue Termine genannt. Demnach sollen die Wagen von 2,5 Millionen Haltern von Fahrzeugen mit dem 1,2 Litern Hubraum ab dem 30. Mai in die Werkstatt. Die mittelgroßen Motoren mit 1,6 Litern Hubraum sind ab dem 5. September an der Reihe. Den Anfang der Umrüstaktion machen ab 29. Februar bestimmte Varianten des Passat.
Audi ruft die vom Abgas-Skandal betroffenen Autos ab März in die Werkstätten zurück. Den Anfang mache der A4 mit 2-Liter-TDIMotor, sagte ein Sprecher.