Schwäbische Zeitung (Biberach)
Kein Sport ist auch keine Lösung
Seit Weihnachten jogge ich wieder. Doch das Aufstehen dreimal die Woche vor der Arbeit gehört leider nicht zu meinen leichtesten Übungen. Zu allem Überfluss wurde meine Motivation nun noch mehr gedämpft. Ich bin nämlich gestürzt. Es war auch nicht so ein „Stolpern, zack-bum, Hinfallen“. Nee. Bei mir lief das so ab: Ich rutschte in den Rinnstein, knickte um, warf fuchtelnd die Arme in die Luft, strauchelte noch ein, zwei Schritte, versuchte die Balance zu finden und knallte auf den Boden.
So ein filmreifer Sturz verlangt natürlich nach einem großen Publikum. Ich hatte Glück. Es fuhr gerade ein voll besetzter Schulbus vorbei. Der nette Busfahrer hielt auch ein paar Meter weiter und wollte wohl schauen, ob ich mich verletzt hatte. Ich lächelte, winkte, drehte um und lief nach Hause; na ja, ich ging mehr als dass ich lief. Kein Wunder, mir tat das Knie weh, und der Knöchel, ein bisschen auch der Arm und die Schulter, der Kopf und der Nacken. Aber sonst ist alles okay. Ich arbeite ja auch. Dennoch überlegte ich kurz, ob dieser Tag das Ende meiner sportlichen Karriere markieren würde. Aber nein! Kein Sport ist auch keine Lösung. Ich melde mich jetzt bei einer Zirkusschule an. Dann habe ich jeden Tag Artistik, ein großes Publikum und Koordinationsübungen.
In diesem Sinn: ein sportliches und unfallfreies Wochenende! (am)