Schwäbische Zeitung (Biberach)
Leserbrief „So wird das CO2-Märchen enden“
Zum Artikel „Der Fußabdruck wird immer größer“(SZ vom 5. Februar), in dem es um den Vortrag zum Klimawandel ging. Gerhard Berz sprach bei den Akademietagen des Landkreises an der Hochschule. Dazu erreichte uns ein Leserbrief: Herr Dr. Berz hat das ausschließlich auf Computermodellen fußende Thema „Bedrohung durch Klima“sehr stark herausgestellt. Angesichts der neuesten Erkenntnisse über die künftigen Temperaturerhöhungen und damit den Anstieg der Meerespegel erscheinen die von ihm erwähnten zwei bis sechs Grad Celsius beziehungsweise fünf bis sieben Meter jedoch recht unrealistisch (Panikmache ähnlich der WaldsterbenHysterie).
In ihrem Artikel „Zufälle beeinflussen Klimamodelle“(29.1.15) nennt die SZ unter anderem dazu echte Messergebnisse (Uni Leeds und Max-Planck-Institut für Meteorologie Hamburg in „Nature“): Temperaturanstieg seit dem Jahr 2000 gesamt 0,06 Grad Celsius, jährlicher Anstieg des Meeresspiegels 1,2 Milli- meter (1901–1993), und etwa drei Millimeter (1993–2010). Viel Zeit also noch bis zum Erreichen des von Herrn Berz angeblich bereits jetzt absehbaren Anstiegs von 5000 bis 7000 Millimetern.
Die von Dr. Berz herausgestellten Treihausgase, insbesondere CO2, als Ursachen für die Klimaerwärmung, sind nach wie vor wissenschaftlich sehr umstritten. So ist an mehreren Stellen (unter anderem Science, 283, 1999, S. 1712) publiziert, dass der Anstieg des CO2 um 80 bis 100 ppm jeweils im Mittel etwa 600 Jahre nach einer Erwärmungsphase erfolgt. Zur missbräuchlichen Propagierung von CO2 als „Regulator“für das Klima sagt der bekannte Joachim Bublath (SZ, 5.5.2012) unter anderem: „Meine Kritik gilt der Vorstellung, nur an einer Stellschraube wie CO2 drehen zu müssen. Der G8-Gipfel in 2007 hat sich die Halbierung des CO2-Ausstoßes zum Ziel gesetzt, um die Temperatur bis 2020 um zwei Grad abzusenken. Das nenne ich wissenschaftlichen Humbug.“Das von Dr. Berz mehrfach als Ursprung/Zeuge sei- ner Aussagen erwähnte PIK (Potsdam Institut für Klimafolgenforschung) ist als reine Computermodell-Institution bekannt und daher gegenüber den klassischen Experimentalwissenschaften weniger glaubwürdig. Worauf es dem PIK offenbar mehr ankommt, teilt sein Chefökonom, Ottmar Edenhofer, gegenüber der Neuen Züricher Ztg. (14.11.2010) wie folgt mit: „Die Klimapolitik hat nichts mehr mit Umweltschutz zu tun. Da geht es um harte Wirtschaftspolitik. Klar gesagt: Wir verteilen durch die Klimapolitik de facto das Weltvermögen um.“
Dazu passend kürzlich in der SZ (12.1.2016): „IWF will Steuern auf Treibhausgase. Experten des Internationalen Währungsfonds halten für Haushalte und Unternehmen eine Gebühr für Treibhausgasemissionen für notwendig, sollen die Klimaschutzvereinbarungen des Pariser Abkommens eingehalten werden.“So also wird wohl das CO2-Märchen enden.
Dr. Gernot Willinger,
Biberach