Schwäbische Zeitung (Biberach)
Rat beschließt Feuerwehrbedarfsplan
Der Plan legt fest, an welchen Standorten in Ingoldingen wie investiert werden sollte
- Die Mitglieder der Projektgruppe „Feuerwehrbedarfsplan“haben einen Vorschlag erarbeitet, welche Veränderungen an den vier verbleibenden Feuerwehrstandorten in Ingoldingen aus ihrer Sicht nötig sind. Der Ingoldinger Gemeinderat stimmte diesem Vorschlag ohne große Diskussion am Donnerstagabend zu. Das sogenannte Sollkonzept ist Teil des Feuerwehrbedarfsplans, dieser gilt damit als beschlossen.
Bürgermeister Jürgen Schell, der Mitglied der Projektgruppe ist, erinnerte daran, dass oberstes Ziel bei der Erarbeitung des Sollkonzepts gewesen sei, die Marschrichtung einzuhalten, die der Bürgerentscheid vorgegeben habe. „Da der Feuerwehrbedarfsplan für fünf Jahre gilt, haben wir die geplanten Maßnahmen mit Jahreszahlen versehen“, erklärte er. „Es ist aber klar, dass diese nur dann verwirklicht werden, wenn der Gemeinde die Mittel hierfür zur Verfügung stehen.“Das Etatrecht liege weiterhin beim Gemeinderat, die Leistungsfähigkeit der Gemeinde stehe stets im Vordergrund. Das Konzept stellt den derzeitigen Ist-
INGOLDINGEN
Zustand der Feuerwehrstandorte dem Soll-Zustand gegenüber. Ziel ist es, auch weiterhin mit vier anstatt fünf Standorten den Brandschutz im gesamten Gemeindegebiet sicherzustellen. Brände und Einsätze im Ortsteil Grodt werden künftig durch die Einheit Muttensweiler abgedeckt, die Fahrzeit beträgt im Notfall drei Minuten. Als Verstärkung kann die Einheit aus Ingoldingen Grodt in fünf Minuten erreichen. Die Mitglieder der Feuerwehr aus Grodt sollen in die verbleibenden Wehren integriert werden.
In das Feuerwehrhaus Winterstettendorf soll 2016 eine Abgasabsauganlage eingebaut werden. Zudem hat der Gemeinderat zugestimmt, dass die Wehr einen Raum im Rathaus Winterstettendorf künftig mit nutzen darf. Der Standort Winterstettenstadt soll mit geringem Aufwand 2017 umgebaut und ertüchtigt werden. Größte Investition in den kommenden Jahren ist die Mo- dernisierung des Fuhrparks. Das Konzept sieht vor, 2016 das Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF) in Winterstettendorf durch ein wasserführendes TSF zu ersetzen. Das alte TSF wird dann künftig am Standort Muttensweiler eingesetzt. 2018 und 2019 sollen jeweils eins der alten TSF ersetzt, dann ein Mannschaftstransportwagen (MTW) angeschafft werden.
Derzeit stehen in keiner Einheit werktags tagsüber genügend Männer zur Verfügung, um einen Einsatz allein zu bewältigen. Zu viele der Mitglieder arbeiten auswärts und stehen daher für Einsätze in diesem Zeitraum nicht zur Verfügung. Der Feuerwehrbedarfsplan sieht daher vor, dass bei Gebäudebränden werktags tagsüber ein Vollalarm für alle Einheiten gegeben wird, um ein erfolgreiches Löschen sicherzustellen. Darüber hinaus soll die Feuerwehr Bad Schussenried immer zeitgleich alarmiert werden. Die Deckelung der Mitgliederzahl wird aufgehoben, damit mittel- und langfristig genügend Gruppenführer, Zugführer und Gerätewarte in allen Wehren vorhanden sind. Gezielt sollen auch Mitglieder geworben werden, die tagsüber verfügbar sind.