Schwäbische Zeitung (Biberach)

Kein Public Viewing auf dem Münsterpla­tz während der EM

Hohes finanziell­es Risiko – Landesposa­unentag und Wochenmark­t konkurrier­en mit Fußballere­ignis

-

mö) - Während der Fußball-Europameis­terschaft, die vom 10. Juni bis zum 10. Juli in Frankreich stattfinde­t, wird es voraussich­tlich kein Public Viewing auf dem Ulmer Münsterpla­tz geben. Das teilt das Ulmer City-Marketing mit und begründet die Absage mit einem zu hohen finanziell­en Risiko für den Veranstalt­er.

Seit 2006 hatte es während der Europa- und Weltmeiste­rschaften die Public-Viewing-Veranstalt­ungen auf dem Münsterpla­tz gegeben. Die Übertragun­gen der Spiele der deutschen Fußballnat­ionalmanns­chaft hatten 5000 Fans in den Vorrunden und bis zu 10 000 Begeistert­e während der K.-o.-Runden angezogen.

Wie City-Manager Henning Krone sagt, hatte sein Haus Ende des vergangene­n Jahres das Public Viewing zur EM 2016 auf dem Münsterpla­tz unter seinen Mitglieder­n ausgeschri­eben. Krone: „Christian Becker

ULM(

vom Café und Restaurant Stadthaus hatte sich als Einziger beworben.“Er erhielt den Zuschlag.

Nach Gesprächen mit der Stadt Ulm habe sich herausgest­ellt, dass aufgrund des Landesposa­unentags am 25. und 26. Juni und des Wochenmark­ts keine Übertragun­g des Achtelfina­les möglich sein würde.

Ein weiterer Grund für die Absage: „Zudem können wir momentan nicht abschätzen, ob es noch weitere Auflagen von Stadt, Land oder Bund bezüglich des Sicherheit­skonzepts gibt“, so Krone. Die Konsequenz: „Wir haben uns nach langen Gesprächen und Berechnung­en zusammen mit Herrn Becker für eine Absage entschiede­n, da das finanziell­e Risiko für Herrn Becker viel zu groß ist.“Das Ulmer City-Marketing könne und werde kein finanziell­es Risiko eingehen: „Dies trägt der gastronomi­sche Partner.“

Über genaue Zahlen für die Kosten wollte Krone nicht sprechen. Während der Weltmeiste­rschaft 2014 kursierten Zahlen von mehr als 200 000 Euro für Technik, Security, Gema-Gebühren und vieles mehr. Mit der Sicherheit­sgebühr von drei oder vier Euro, die erhoben wurde, lassen sich diese Kosten nicht wieder einspielen. Gewinn machen Unternehme­r nur, wenn die deutsche Mannschaft bis ins Finale kommt und die Fans bei Bier und Grillwürst­chen möglichst lange feiern.

Fest steht auch: Die Städte und Gemeinden gehen schon seit etlichen Jahren nicht mehr ins Risiko, um Public-Viewing-Veranstalt­ungen anzubieten.

Bleibt ein Trost: „In vielen Kneipen werden die Wirte eigene Leinwände aufstellen“, sagt Krone, „dort kann man dann die Spiele anschauen.“

TRAUERANZE­IGEN

 ?? FOTO: R. RASEMANN ?? Bilder wie diese aus dem Jahr 2010 wird es in Ulm 2016 nicht geben: Das Public Viewing während der Fußball-Europameis­terschaft im Sommer fällt aus.
FOTO: R. RASEMANN Bilder wie diese aus dem Jahr 2010 wird es in Ulm 2016 nicht geben: Das Public Viewing während der Fußball-Europameis­terschaft im Sommer fällt aus.

Newspapers in German

Newspapers from Germany