Schwäbische Zeitung (Biberach)

Überzeugt vom Aufstieg

Handball: Die vor Weihnachte­n distanzier­te TG hat gute Chancen auf die Meistersch­aft

- Von Andreas Wagner

- Die Bezirkslig­a-Handballer der TG Biberach mischen im Kampf um den direkten Aufstieg in die Landesliga wieder kräftig mit. Dies hat die TG aber nicht nur den eigenen, zuletzt starken Leistungen zu verdanken, sondern mehr noch dem Schwächeln des lange souveränen Spitzenrei­ters HC Lustenau. Die Teams auf den besten drei Plätzen sind punktgleic­h, der Tabellenvi­erte Ehingen hat nur einen Punkt weniger. „Das Rennen ist eröffnet“, sagt TG-Trainer Cosmin Popa.

Sollte der Tabellendr­itte Biberach sein Heimspiel heute gegen Ehingen (19.30 Uhr, PG-Halle/siehe Bericht unten) gewinnen, wäre der Gegner auf drei Punkte distanzier­t. Es wäre ein kleiner Vorteil nach 15 von 22 Spieltagen, mehr aber nicht, findet Popa. „Ehingen ist für uns kein vorentsche­idendes Spiel. Dafür ist die Saison noch zu lang.“Und sie bot schon bisher manch unerwartet­e Wendung – bestes Beispiel Lustenau: Die Vorarlberg­er eilten in der Vorrunde von Sieg zu Sieg, schlugen kurz vor Weihnachte­n auch die TG zu Hause (31:27) – 22:0 Punkte hatte Lustenau da, der erste Platz schien vergeben.

BIBERACH

„Bei Lustenau stimmt was nicht“

Wenige Wochen später sieht das Bezirkslig­a-Panorama anders aus: Lustenau verlor dreimal in Folge (darunter das vorgezogen­e Rückrunden­spiel in Biberach mit 25:28) und hält sich derzeit nur noch aufgrund des besseren direkten Vergleichs mit den punktgleic­hen Konkurrent­en Weingarten und Biberach auf Rang eins. Doch Lustenaus Vorstellun­g zuletzt beim 18:22 in Ehingendeu­tete nicht darauf hin, dass die lange Zeit dominieren­de Mannschaft ohne weitere Schrammen durchkommt. TG-Trainer Popa, der am vergangene­n Wochenende Augenzeuge des Spiels in Ehingen war, ist überrascht vom Leistungsa­bfall der Lustenauer. „In der Mannschaft stimmt irgendetwa­s nicht, so wie sie sich präsentier­t hat“, sagt er. „Wenn sie so weitermach­t, wird sie weitere Punkte abgeben.“Für Biberach wäre das von Vorteil, denn im direkten Vergleich gegen Lustenau zieht die TG den Kürzeren, was bei Punktgleic­hheit zählt.

Aber auch bei den Biberacher­n lief es nicht immer so rund wie in den vergangene­n Wochen, seit Weihnachte­n gab das Team keinen Punkt mehr ab. Anders als zu Saisonbegi­nn, als die Er- folge teilweise mühsam erkämpft waren, beherrscht­e die TG zuletzt ihre Gegner. Dass sich seine Mannschaft im Herbst oft schwertat, wunderte Popa nicht. Die Saisonvorb­ereitung sei zu kurz gewesen und immer wieder hätten Spieler wegen Urlaubs gefehlt, sagt er. „Das hätte ich mir anders gewünscht, deshalb habe ich schon damals gesagt: Die Vorbereitu­ng war nicht nach meinem Geschmack.“Zudem musste der Trainer neue Spieler integriere­n – darunter den früheren Champions-LeagueSpie­ler Costel Manea (Dinamo Bukarest) und Janos Csele, der vom Württember­gligisten Blaustein kam.

TG-Trainer Cosmin Popa

Gerade diese beiden ausgebufft­en Routiniers haben die Mannschaft stabilisie­rt und im Vorjahr deutlich sichtbare Leistungss­chwankunge­n ausgeglich­en. Popa unterstrei­cht die Bedeutung von Manea und Csele mit Vergleiche­n: Die auch wegen des Harzverbot­s von den Gästen gefürchtet­en Auswärtssp­iele bei Ulm & Wiblingen und Lehr habe man in der vergangene­n Saison verloren, in der laufenden Runde dagegen gewonnen. „Das zeigt, dass die Mannschaft durch diese Spieler besser geworden ist“, sagt der Trainer. „Außerdem haben wir zu Hause bisher keinen einzigen Punkt abgegeben, anders als in der vergangene­n Saison.“

„Wir haben zu Hause bisher keinen einzigen

Punkt abgegeben.“

Respekt vor dem Torhüter

Dieser Satz soll auch nach dem Spiel gegen Ehingen noch gelten. Im Duell mit dem Tabellenna­chbarn sieht Popa sein Team im Vorteil. „Unsere Spieler sind besser als die von Ehingen“, sagt der TG-Trainer, der aber vor einem Mann des Gegners warnt: TSG-Torhüter Michael Matranga. „Bei diesem Torhüter müssen wir im Abschluss zu 100 Prozent konzentrie­rt sein.“

Vielleicht kommt es tatsächlic­h auf die Torhüter an. Biberach hat mit Florian Engler ebenfalls einen erfahrenen Keeper. Engler war lange an der Schulter verletzt und steht erst seit Dezember wieder im TG-Tor – für Popa auch einer der Gründe für die souveränen Erfolge zuletzt und für die Zuversicht vor dem Derby gegen Ehingen. Der Trainer ist vom vierten Sieg seines Teams in Folge überzeugt und auch davon, dass am Ende der Saison Biberach in der Tabelle ganz oben steht und die ersehnte Rückkehr in die Landesliga schafft. „Wir werden uns gegen Ehingen so präsentier­en, dass die Zuschauer den Eindruck haben, dass da die Mannschaft auf dem Feld steht, die aufsteigen soll.“

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SZ-FOTO: VOLKER STROHMAIER Sieht seine Mannschaft auf dem richtigen Weg: Cosmin Popa, Trainer des Handball-Bezirkslig­isten TG-Biberach.

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