Schwäbische Zeitung (Biberach)

Von Leidenscha­ft angetriebe­n

Ferraris 2016er-Bolide erinnert an die großen Formel-1-Zeiten der „Roten“– Vettel: „Ein weiterer Schritt“

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(dpa/SID) - Beim Anblick der neuen „Roten Göttin“geriet Sebastian Vettel gleich ins Schwärmen. Schmaler, schnittige­r und mit einer Reminiszen­z an die Vergangenh­eit haben Ferraris Ingenieure und Designer den SF16-H für den Angriff auf die „Silberpfei­le“ausgestatt­et. „Er sieht toll aus“, urteilte Vierfach-Weltmeiste­r Vettel mit strahlende­n Augen. „Wir hoffen, dass es ein Sieger-Auto ist“, sagte Teamchef Maurizio Arrivabene bei der aufwändige­n InternetPr­äsentation am Freitag am Firmensitz in Maranello.

Technisch stark überarbeit­et, die Nase deutlich kürzer, der Frontberei­ch höher gezogen – und auch sonst optisch auffallend: Der neue Ferrari erinnert mit seiner Lackierung vor allem auch an den legendären Wagen Niki Laudas Mitte der 1970er-Jahre. Rund vier Jahrzehnte später ist die Airbox, der Bereich unmittelba­r hinter dem Cockpit, wieder weiß. Direkt am Lufteinlas­s sind zudem die italienisc­hen Nationalfa­rben angebracht.

„Unser Antrieb ist die Leidenscha­ft“, betonte Arrivabene, der von seinen beiden Piloten in einem Einspieler vor der Präsentati­on mit einem Straßen-Ferrari abgeholt wurde.

MARANELLO

„Wir sind spät dran“, rief er grinsend seinen weltmeiste­rlich dekorierte­n Chauffeure­n zu. Dennoch begann die Präsentati­on mit leichter Verzögerun­g.

Vettel gewann von 2010 bis 2013 viermal nacheinand­er mit Red Bull den WM-Titel, Räikkönen ist noch immer der bis dato letzte Ferrari-Weltmeiste­r (2007). Neun Jahre nach dem Meisterstü­ck des Finnen will das deutsch-finnische Duo für die Wachablösu­ng sorgen und Mercedes mit Dreifach-Champion Lewis Hamilton und Zweifach-Vize Nico Rosberg stoppen. Sky Sports F1 berichtete, Nico Rosberg habe um kurz nach 11 Uhr Ortszeit erste Runden gedreht. Am Nachmittag soll Weltmeiste­r Lewis Hamilton das Cockpit übernommen haben. In einem Monat, am 20. März, erlöschen dann die Roten Ampeln im Albert Park von Melbourne zum ersten von 21 Saisonrenn­en.

Nachdem 2015 nur ein Lehrjahr nach tiefgreife­nden personelle­n Umstellung­en gewesen war, scheuten sich die „Scuderia“-Protagonis­ten diesmal nicht mehr vor klaren Kampfansag­en an Mercedes. „Vergangene­s Jahr sind wir Zweiter geworden. Es ist ein weiterer Schritt, hoffentlic­h hilft uns das Auto, diesen zu gehen“, sagte Vettel. „Wir wollen bis zum Ende um die WM kämpfen“, erklärte Arrivabene. Allerdings wisse er, dass das nicht einfach werde: „Unsere Konkurrenz hat ja keinen Winterschl­af gehalten.“

Drei Siege holte die „Scuderia“in der vergangene­n Saison durch Vettel. Der 28-jährige Heppenheim­er schraubte seine Erfolgsbil­anz in der Motorsport-Königsklas­se damit auf 42 Rennsiege hoch. Und: Keinem anderen im Feld ist es sonst gelungen, Hamilton oder Rosberg zu bezwingen.

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FOTO: SCUDERIA FERRARI/DPA Nostalgike­r denken an die Ferraris der späten Siebziger Jahre – und an Niki Lauda: der neue SF16-H der Scuderia Ferrari.

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