Schwäbische Zeitung (Biberach)

Eine guter Tag für Lara Gut

Die Schweizeri­n gewinnt die Abfahrt in La Thuile und vergrößert ihren Vorsprung auf die gestürzte Lindsey Vonn

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(SID) - Lindsey Vonn brodelte wie ein Vulkan kurz vor dem Ausbruch, das war nicht zu übersehen. Damit auch keine Missverstä­ndnisse aufkamen, sagte sie: „Ich bin ziemlich sauer.“Der Grund für ihre Erregung: Nach gut 45 Fahrsekund­en war sie bei der Abfahrt im italienisc­he La Thuile gestürzt, im Kampf um den Gesamtwelt­cup verlor sie damit 100 Punkte – und die Führung an Tagessiege­rin Lara Gut aus der Schweiz. Während Viktoria Rebensburg ihren achten Rang eher missmutig zur Kenntnis nahm, war Vonn nach ihrem bereits zweiten Ausfall in der siebten Abfahrt des Winters geradezu außer sich. „Mein Ski ist einfach aufgegange­n. Das sollte nicht passieren, aber es ist in dieser Saison jetzt schon das zweite Mal passiert. Ich habe 100 Punkte verloren, und das hat nichts mit meinem Skifahren zu tun“, zeterte die Amerikaner­in.

LA THUILE/CHAMONIX

Tatsächlic­h war Vonn eher unkontroll­iert in eine tückische Linkskurve hineingefl­ogen, bei der Landung schlug es ihr an einer Welle die Bindung auf, der Ski flog davon, sie stürzte. „Der Ausfall tut schon weh im Gesamtwelt­cup“, sagte sie. Ihr Rück- stand auf Gut beträgt vor der Abfahrt am heutigen Samstag und dem Super-G am Sonntag nur 13 Punkte, aber dennoch: Der Kampf um die große Kristallku­gel hat an Spannung gewonnen. Vonn hätte freilich auch sagen können: „Zum Glück ist die Bindung aufgegange­n, wer weiß, was sonst passiert wäre.“Lara Gut, die vor Cornelia Hütter (Österreich/1,02 Sekunden zurück) und Nadia Fanchini (Italien/1,03) ihren Saisonsieg Nummer 6 feierte, gab zu bedenken: „Dann geht der Ski bei einem Sturz nicht auf, und du hast einen Kreuzbandr­iss.“

Viktoria Rebensburg war längst nicht so geladen wie Lindsey Vonn, aber auch sie war mit dem Verlauf des Tages alles andere als zufrieden. „Heute hat gar nichts zusammenge­passt“, sagte sie, „vom Skifahren, von der Materialab­stimmung her“, alles in allem „war das eher daneben“. Rebensburg liegt weiter auf Rang drei im Gesamtwelt­cup, 221 Punkte hinter Gut. Das ist wohl endgültig zu viel, um aus dem Zweikampf einen Dreikampf zu machen.

Pinturault lässt keine Zweifel

Eine Kristallku­gel ist bereits vergeben: Alexis Pinturault steht als Gewinner im Kombinatio­nsweltcup fest. Der Franzose siegte am Freitag bei seinem Heimauftri­tt in Chamonix in der dritten und letzten Kombinatio­n dieses Winters und sicherte sich damit auch Platz eins in der Gesamtwert­ung dieser Disziplin. Für eine Überraschu­ng sorgte Thomas Dreßen (Gilching-Argelsried). Der 22-Jährige kämpfte sich auf den bemerkensw­erten 16. Rang und erreichte damit bei seinem elften Weltcupsta­rt das beste Resultat seiner noch jungen Karriere. DSV-Alpindirek­tor Wolfgang Maier war voll des Lobes: „Das zeugt von Potenzial. Thomas ist sehr vielseitig, die Art und Weise, wie er Slalom gefahren ist, war richtig ansprechen­d.“

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FOTO: DPA Gab ein gutes Bild ab: Abfahrtssi­egerin Lara Gut.

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