Schwäbische Zeitung (Biberach)
Den Kopf voll mit Darmstadt
Der FC Bayern will sich vom bevorstehenden Europapokal-Hit gegen Juventus Turin nicht ablenken lassen
(dpa) - Über den Europapokal-Knaller gegen Juventus Turin wollte Pep Guardiola noch nicht groß sprechen. „Schritt für Schritt, Spiel für Spiel. In unserem Kopf ist Darmstadt, danach haben wir zwei Tage Zeit, um über Juventus zu sprechen“, sagte der Startrainer des FC Bayern vor der heutigen Bundesligapartie (15.30/Sky) gegen den Aufsteiger. „Wir haben eine Woche über Darmstadt gesprochen, ein bisschen über Juventus. Aber das Training war für Darmstadt, nicht für Juventus.“
Ein leichter Gegner waren die „Lilien“bisher für keine Mannschaft in der Bundesliga, besonders auf fremdem Platz. Hinter Bayern und Dortmund ist das Team von Trainer Dirk Schuster die drittbeste Auswärtsmannschaft, holte 17 von 24 Punkten in den gegnerischen Stadien. „Sie verteidigen sehr tief, sehr kompakt. Wir müssen Geduld haben“, sagte Xabi Alonso.
MÜNCHEN
Im Pokal-Achtelfinale im Dezember hatten sich auch die Münchner zu Hause beim 1:0 schwergetan gegen den Aufsteiger. „Das ist eine spezielles Team, sie verteidigen sehr tief“, sagte Guardiola. „Sie sind eine der besten Mannschaften bei Standardsituationen, sie leben für diese Aktionen.“Gerade für seine eher kleingewachsene neue Abwehrkette um David Alaba (1,80 Meter) als größten Akteur sind Eckbälle und Freistöße gefährlich. Von einer Simulation fürs Spiel in Turin wollte Guardiola aber nichts wissen. Zwar würden die Darmstädter in einigen Spielsituationen ähnlich verteidigen, aber die Qualität der Spieler von Juventus Turin sei schon eine andere.
Guardiola ließ offen, ob er die Belastung mit Blick auf die schwierige Aufgabe am Dienstag im Norden Italiens verteilt oder er seinem Wunschteam für Turin die Chance zur Einstimmung gibt. Der 45-Jährige stellte aber gleich drei Comebacks und ein Debüt in Aussicht. Nachdem die lange verletzten Franck Ribéry, Mario Götze und Medhi Benatia ebenso wie Winterzugang Serdar Tasci in dieser Woche im Training weitere Fortschritte machten, könnte heute der eine oder andere Einsatz anstehen. „Sie sind bereit, sie sind fit. Ich weiß nicht, für wie viele Minuten“, sagte Guardiola.
Mit einem Rumpfteam machte sich Darmstadt auf die Reise zum Tabellenführer. Gleich fünf Spieler fehlen bekanntlich wegen Gelbsperren, aber auch ohne Aytac Sulu, Jérôme Gondorf, Marcel Heller, Konstantin Rausch und Peter Niemeyer wollen die Hessen sperrig bleiben. „Für viele Spieler ist es eine Chance, sich zu zeigen und sich für kommende Aufgaben zu empfehlen“, sagte Schuster. Im Pokal habe man „ein kleines Ausrufezeichen gesetzt, an diese Leistung wollen wir anknüpfen.“