Schwäbische Zeitung (Biberach)
Volle Konzentration gegen „Qualität pur“
VfB-Trainer Kramny will Schalke „nicht in einen Rausch kommen lassen“– Wahl zwischen Werner und Krawez
(SID/dpa) - Der VfB Stuttgart will trotz seiner jüngsten Erfolgsserie in der Fußball-Bundesliga nicht die Bodenhaftung verlieren. Trainer Jürgen Kramny erklärte vor dem Spiel diesen Sonntag bei Schalke 04 (17.30 Uhr/Sky), er müsse keine Euphorie bremsen, weil es keine Euphorie gebe. „Die Spieler wissen, aus welcher Situation wir kamen. So gehen wir auch weiter vor“, sagte Kramny. Von Gedanken an einen Europapokalplatz, ergänzte er, „halten wir von uns fern“.
Mit mittlerweile sieben Spielen ohne Niederlage und fünf Siegen nacheinander in der Bundesliga hat sich der VfB unter Kramny vom Tabellenende auf Rang zehn vorgearbeitet. Von den fünftplatzierten Schalkern trennen die Stuttgarter nur noch sechs Punkte. Aber: „Wir rücken keinen Millimeter von unserer Konzentration ab“, versicherte Kramny, „wir gehen einen Schritt nach dem anderen.“Da spielt es auch keine Rolle, dass der VfB gegen Königsblau schon 42-mal – und damit so
STUTTGART
oft wie gegen keinen anderen Bundesliga-Konkurrenten – triumphiert hat. Denn: „Schalke ist stark, egal in welcher Form oder Verfassung sich der eine oder andere befindet.“Der Tabellenfünfte verkörpere „Qualität pur“. Aufgabe seiner Mannschaft, so Kramny, sei es, den Gegner „nicht in einen Rausch“kommen zu lassen.
Noch unklar ist, wer auf Schalke in vorderster Spitze spielen wird. Zuletzt war dort Timo Werner gesetzt, Jürgen Kramny schließt aber auch einen Einsatz von Winter-Zugang Ar- tem Kravets nicht aus: „Es ist eine 50:50-Entscheidung zwischen Werner und Kravets“, sagte der Fußballlehrer, der bis zum Saisonende auf Angreifer Daniel Ginzcek (Kreuzbandriss) verzichten muss. Noch immer sitzt der Schock über die Verletzung tief: „Es war die letzte Situation im Training“, sagte Kramny.
Wieder zurückgreifen kann der 44-Jährige indes auf den zuletzt gelbrot-gesperrten Daniel Didavi. Der Spielmacher dürfte in die Startformation zurückkehren, auch wenn Kramny sich diesbezüglich bedeckt hielt: „Das werden wir sehen.“VfBKapitän Christian Gentner konnte wegen Achillessehnenproblemen erst am Freitag wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Sein Einsatz soll nicht gefährdet sein.
Keine Zweifel gibt es bei der Besetzung der Torhüterposition. Über Przemyslaw Tyton sagte Jürgen Kramny: „Wir sind sehr, sehr froh, dass er absolut stabil im Tor steht. Wir müssen uns keine Sorgen machen.“