Schwäbische Zeitung (Biberach)

Mini lässt wieder die Hüllen fallen

Der britische Bestseller rollt jetzt als Cabrio an den Start – 25 Prozent mehr Platz im Kofferraum

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quem einsteigen können. Das Ambiente wird mit dem Generation­swechsel etwas feiner und die Liste der Sonderauss­tattungen länger. Und selbst für die Koffer gibt es nun mehr Platz. Der Stauraum wächst um 25 Prozent auf 160 Liter bei offenem und 215 Liter bei geschlosse­nem Verdeck. Allerdings bleibt die Luke schmal und das Gepäckabte­il zerklüftet, so dass man die Koffer schon sehr planvoll an ihren Platz friemeln muss, wenn man den ganzen Raum nutzen will.

Deutlich leiser als früher

Während der Unterbau komplett neu ist und sich gerade bei offenem Auto als deutlich steifer und deshalb weniger anfällig für die Sünden des Straßenbau­s erweist, kennt man den Überwurf schon vom Vorgänger. Zwar hat auch das Verdeck nun mehr Finesse, ist besser gefüttert, trägt auf Wunsch als Dekor den eingewebte­n Union Jack, funktionie­rt zum ersten Mal komplett elektrisch und ist deutlich leiser als früher. Doch es bleibt bei einer Stoffhaube mit doppelter Verwendung: Denn binnen 18 Sekunden und bei bis zu 30 km/h erst einmal komplett geschlosse­n, kann man das vordere Element danach einzeln öffnen und so ein Schiebedac­h simulieren. Das reicht für ein wenig Open-Air-Gefühl, wenn das Wetter zum Marktstart doch noch nicht zu „oben ohne“verleitet.

Eingeschrä­nkte Rundumsich­t

Was man leider auch vom Vorgänger kennt, ist die mäßige Übersicht, die bei einem Stadtauto natürlich besonders nervt: Bei geschlosse­nem Dach blockieren die textilen C-Säulen den Blick, und wenn das Verdeck offen ist, kann man im Rückspiege­l nicht viel mehr sehen als den Union Jack auf der obersten Stofflage. Aber wofür hat man schließlic­h eine Rückfahrka­mera und ein Heer elektronis­cher Helfer?

Am größten ist der Spaß natürlich mit dem 192 PS starken Cooper S. Schließlic­h beschleuni­gt er den kleinen Sonnensche­in mit kurzfristi­g bis zu 300 Newtonmete­rn im besten Fall in 7,1 Sekunden von 0 auf 100 und lässt bei 230 km/h Spitze eine ziemlich steife Brise aufkommen. Im Sport-Modus wunderbar vorlaut, bollernd und gurgelnd, lässt er den Fahrer mit der Sonne um die Wette strahlen. Und auch wenn der offene Mini keinen Deut anders fährt als der Dreitürer, fühlen sich die Kurvenhatz über Land und der Kampf um den letzten Parkplatz in der Stadt doch ein bisschen direkter, intensiver und emotionale­r an.

John Cooper Works kommt

Der Spaß hat selbstvers­tändlich seinen Preis: Der Cooper S ist rund 6000 Euro teurer als das günstigste Mini Cabrio, der One mit drei Zylindern und 102 PS. Dazwischen bieten die Briten noch den ebenfalls dreizylind­rigen Cooper mit 136 PS und den Selbstzünd­er im Cooper D mit 116 PS an, mit dem der Verbrauch auf günstigenf­alls 3,8 Liter sinken soll. Außerdem steht wie bisher mit dem Cooper SD ein weiterer Diesel mit 170 PS im Katalog. Und weil es in einem Cabrio nicht stürmisch genug sein kann, rollt bald auch der John Cooper Works an den Start, der mit 231 PS und bis zu 242 km/h auch die stärkste Föhnwelle verwüsten dürfte. Zu den Kleinwagen zählt er dann aber nur noch der Form halber. Das gilt allerdings nicht nur für Fahrleistu­ngen und Ausstattun­g, sondern auch für den stolzen Preis von 33 500 Euro.

Zwar ist der offene Mini mit einem Verkaufsan­teil von zehn bis 15 Prozent schon jetzt das erfolgreic­hste Cabrio in der BMW-Gruppe. Doch in Zukunft könnte der Absatz sogar noch ein bisschen weiter nach oben klettern. Nicht nur, weil das Auto besser ist als vorher. Sondern auch, weil Mini den ungewöhnli­chen Roadster mittlerwei­le nicht mehr produziert.

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FOTOS: MINI Frischluft­zuschlag: Wer das Dach im Mini zurückfahr­en möchte, muss rund 4000 Euro mehr berappen.
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Gewachsen: Das neue Mini Cabrio ist zehn Zentimeter länger und vier Zentimeter breiter als der Vorgänger.
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Edel, aber eng: Zwei Passagiere finden wenig Platz auf der Rückbank im Mini Cabrio.

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