Schwäbische Zeitung (Biberach)

Cameron kämpft um Verbleib in der EU

Nach Gipfel wirbt der britische Premier für Mitgliedsc­haft – Viele interne Gegner

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(AFP) - Der britische Premiermin­ister David Cameron hat die Kampagne für einen Verbleib seines Landes in der EU eröffnet. Für den 23. Juni setzte Cameron ein Referendum an, in dem die Briten einen Austritt (Brexit) beschließe­n könnten. Cameron warb am Sonntag, Großbritan­nien sei in der EU „sicherer, stärker und wohlhabend­er“. Grundlage seines Engagement­s ist ein beim EU-Gipfel ausgehande­lter „Sonderstat­us“für Großbritan­nien.

LONDON

Camerons Weg, der EU Zugeständn­isse abzuhandel­n und dann für den Verbleib in der Union zu werben, wird in seinem eigenen konservati­ven Lager nicht unumschrän­kt mitgetrage­n. Fünf Minister kündigten an, sich in der Kampagne für einen Brexit einzusetze­n, darunter Justizmini­ster Michael Gove. Auch der populäre Bürgermeis­ter von London, Boris Johnson, verkündete am Sonntag seine Unterstütz­ung für das Lager der EU-Gegner.

Die EU-Staats- und Regierungs­chefs hatten sich am Freitagabe­nd nach zweitägige­n Verhandlun­gen auf einen Kompromiss zu den britischen Forderunge­n geeinigt. Cameron konnte dabei seine Kernforder­ungen durchsetze­n – darunter ein Mitsprache­recht bei für London relevanten Entscheidu­ngen der Eurozone sowie die Möglichkei­t, neu zuwandernd­en EU-Bürgern bis zu vier Jahre lang Sozialleis­tungen zu verwehren.

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