Schwäbische Zeitung (Biberach)
Kassenbeiträge: DIHK gegen hälftige Finanzierung
(ras) - Die deutsche Wirtschaft lehnt die unter anderem von der SPD geforderte Rückkehr zu gleichen Krankenkassenbeiträgen für Arbeitgeber und Beschäftigte strikt ab. „Die Sozialversicherungskosten werden bereits heute überwiegend von den Unternehmen getragen“, heißt es in einer Stellungnahme des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) für den Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages.
Das Gremium berät am kommenden Mittwoch über Oppositionsanträge mit dem Ziel, die bisherigen einkommensabhängigen Zusatzbeiträge für Versicherte wieder abzuschaffen und zur paritätischen Finanzierung der Gesundheitskosten zurückzukehren. Der DIHK argumentiert, schon jetzt würden die Beiträge zur gesetzlichen Unfallversicherung vollständig von den Arbeitgebern gezahlt.
Auch an den Krankheitskosten seien sie überproportional beteiligt – unter anderem mit 51 Milliarden Euro jährlich für die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. „Dieser Betrag ist mehr als viermal so hoch wie die Summe aller Zusatzbeiträge, die die Beschäftigten tragen“, so der DIHK. Eine paritätische Finanzierung würde erst erreicht, „wenn Krankenkassenbeiträge und Lohnfortzahlung paritätisch gezahlt werden“: „Das aber hätte eine stärkere Beteiligung der Arbeitnehmer zur Folge.“
BERLIN