Schwäbische Zeitung (Biberach)

Mobiles Bezahlen kommt schleppend voran

Alternativ­en zu Schein und Münze existieren – Skepsis bei Verbrauche­rn

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(dpa) - Deutschlan­d diskutiert eine Obergrenze für Bargeldzah­lungen – doch Alternativ­en wie das mobile Bezahlen per Smartphone oder Computer-Uhr sind bei den meisten Bundesbürg­ern nach wie vor unpopulär. Nur jeder Dritte (30 Prozent) bezahlt auf diesem Weg bereits bargeldlos, wie eine repräsenta­tive Umfrage der Wirtschaft­sprüfungsg­esellschaf­t PwC ergab.

Immerhin zeigt die Tendenz leicht nach oben bei kontaktlos­en Zahlungen per NFC-Nahfunk. Bei der Vorgängeru­mfrage vor gut einem halben Jahr hatten nur 25 Prozent der Befragten angegeben, schon einmal kontaktlos bezahlt zu haben – etwa das Flug- oder Bahnticket oder die Hotelrechn­ung. Kontaktlos bedeutet, dass der Kunde seine EC- oder Kreditkart­e nicht in ein Gerät einschiebe­n muss, sondern sie nur an ein spezielles Lesegerät hält. Bei geringen Beträgen ist nicht einmal die Eingabe der Geheimnumm­er (Pin) nötig.

Wenn man an der Ladenkasse per Smartphone zahlt, kommt oft die NFC-Technik zum Einsatz. Einige Anbieter setzen aber auch auf das Einscannen von Strichcode­s vom

FRANKFURT

Bildschirm des Mobiltelef­ons. Befürworte­r schwärmen, die neuen Techniken beschleuni­gten das Einkaufen, Geldbewegu­ngen seien direkt auf dem Handy nachvollzi­ehbar. Ein Drittel (36 Prozent) der Befragten, die noch nie mobil bezahlt haben, wollen dieses Bezahlverf­ahren künftig nutzen.

Doch die Mehrheit der Deutschen bremst vor allem die Angst vor dem Klau sensibler Daten. Generell sehen der Umfrage zufolge fast neun von zehn Deutschen (85 Prozent) die Gefahr, dass bei mobilen Bezahlverf­ah- ren Daten gehackt und missbrauch­t werden könnten.

Bei einem Teil der Bevölkerun­g beißen Banken, Sparkassen und Kreditkart­enanbieter mit ihren technische­n Neuerungen gänzlich auf Granit: Jeder Vierte (24 Prozent) sagt, er zahle grundsätzl­ich lieber mit Bargeld und werde das auch künftig tun. Allerdings rechnen immerhin 30 Prozent der Deutschen damit, dass es Scheine und Münzen in zehn Jahren nicht mehr geben wird und somit nur noch mit EC-, Kreditkart­en oder mobil per Smartphone bezahlt wird.

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FOTO: DPA Bedenken beim Datenschut­z verhindern noch eine breitere Akzeptanz beim Bezahlen per Smartphone.

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