Schwäbische Zeitung (Biberach)

Bonde fordert Sofortprog­ramm für Milch

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(dpa) - Die grünen Agrarminis­ter aus sieben Ländern fordern von der Bundesregi­erung ein „Sofortprog­ramm Milch“. Weil es ein großes Überangebo­t an Milch am Markt gebe, sei die Lage in der Branche weiterhin extrem angespannt, begründete­n die Minister aus Rheinland-Pfalz und BadenWürtt­emberg, Ulrike Höfken und Alexander Bonde, am Sonntag die Initiative. Als Konsequenz aus der Krise zahlten die ersten Molkereien den Bauern bereits freiwillig zwei Cent pro Liter Milch, wenn sie nicht mehr ablieferte­n als bisher.

Die grünen Minister fordern daher, dass der Bund mit dem Sofortprog­ramm auf jede zwei Cent, die eine Molkerei ihren Erzeugern freiwillig zahlt, nochmals zwei Cent

MAINZ

drauflegt. Bauern, die ihre frühere Milchmenge nicht überschrit­ten, könnten damit pro Liter Milch vier Cent zusätzlich bekommen, erklärten Höfken und Bonde. Dadurch hätten viele Milchviehb­etriebe wieder eine Perspektiv­e.

Die Bundesregi­erung hatte vor einigen Tagen von der EU ein weiteres Notprogram­m angemahnt. Die Rolle der Erzeuger müsse gestärkt werden. Zudem sei es nötig, den Export zu unterstütz­en. Der Parlamenta­rische Staatssekr­etär im Bundesagra­rministeri­um, Peter Bleser (CDU), warf den GrünenPoli­tikern Populismus vor. Sie drangsalie­rten seit Jahren die Landwirtsc­haft mit praxisfern­en Forderunge­n und würden nun vor wichtigen Landtagswa­hlen Staatshilf­e fordern, teilte er in Berlin mit.

Unter anderem wegen dem 2014 eingeführt­en russischen Importstop­p für europäisch­e Agrarprodu­kte waren zuletzt etliche Erzeuger in der Europäisch­en Union unter Druck geraten, etwa im Milchsekto­r und in der Schweinefl­eischbranc­he. Die EU hatte im vergangene­n Jahr bereits ein Hilfsprogr­amm in Höhe von 500 Millionen Euro bereitgest­ellt. Zudem hatte das Ende der Milchquote und der damit verbundene­n Mengenregu­lierung die Preise unter Druck gesetzt.

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FOTO: DPA Alexander Bonde

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