Schwäbische Zeitung (Biberach)
Zahl der Zika-Infizierten in Kolumbien steigt
(dpa/AFP) - Die Zahl der Zika-Infektionen bei schwangeren Frauen in Kolumbien steigt weiter an. Bisher wurden 5546 von Kliniken und Laboren bestätigte Infektionen festgestellt, teilte die nationale Gesundheitsbehörde mit. Dazu kommen 810 Verdachtsfälle. Im ganzen Land gibt es damit aktuell mehr als 37 000 Fälle. Das sei im Vergleich zur vorherigen Erhebung ein Anstieg um insgesamt fast 5500 Fälle binnen einer Woche, gab das staatliche Gesundheitsinstitut INS am Samstag bekannt. Damit hat Kolumbien die meisten Zika-Fälle nach Brasilien gemeldet, wo sich bislang 1,5 Millionen Menschen mit dem Virus infiziert haben. Die Gesundheitsbehörden in Kolumbien rechnen insgesamt 2016 mit mehr als 600 000 Fällen.
Zika steht im Verdacht, im Fall einer Infektion von Schwangeren Schädelfehlbildungen bei ihren Babys zu verursachen. Das führt in der Regel zu schweren geistigen Behinderungen. Bewiesen ist dieser Zusammenhang bislang nicht. Die Weltgesundheitsorganisation WHO will in vier bis sechs Monaten klare Erkenntnisse hierzu vorliegen haben. Zika wird vor allem durch die Moskitoart Aedes aegypti, aber auch durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen. Das Virus führt bei etwa einem Fünftel der Infizierten zu grippeähnlichen Symptomen und ist normalerweise nicht tödlich. Bisher gibt es keinen Impfstoff. Das Virus ist bisher in rund 40 Ländern aufgetaucht. Auch in Deutschland gibt es rund 20 Fälle – in der Regel bei Personen, die zuvor in Lateinamerika waren.
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