Schwäbische Zeitung (Biberach)
Toni und Toni spielen vor vollem Haus
„Waschhausvereinigung“begeistert mit pfundig gutem Programm
- Es war richtig was los in der Erolzheimer Festhalle am Samstagabend. Der Kulturausschuss hat die „Königlich privilegierte Waschhausvereinigung“(KPWHV) engagiert. Die beiden Vollblutmusiker Toni H & Toni K, die seit fast 30 Jahren zusammenspielen, haben ein pralles Programm aus selbstgemachten Liedern und Sketchen geboten. Das Thema des Abends war „Bockbierfasten“, passend zur Jahreszeit.
„Wir hätten wesentlich mehr Karten verkaufen können und mussten einige Leute sogar wegschicken, weil die Halle schon übervoll war“, sagte Sieglinde Natterer vom Kulturausschuss.
Vor ausverkauftem Haus starteten die beiden „Tonis“mit dem Lied „Do sott ma schier gar na gau“ihr Programm. Zum Loblied auf den Bock „Des beschde was i kenn, isch
EROLZHEIM
dr Bock im Moskrug denn“, lieferte dann Toni H die Erklärung zur Bedeutung von Bockbierfasten: normales Bier trinken. Wenn man zu viel Bockbier trinkt, erklärt er dann, kann man eine Bock-Apokalypse erleiden, wie die beiden Musiker besangen.
Humorvoll, selbstironisch
Die beiden Tonis beherrschen nicht nur eine ganze Reihe von Blas-und Zupfinstrumenten, sie zweckentfremden auch alte Haushaltsgeräte für ihre Musik. Ihre humorvollen und selbstironischen Lieder holen die beiden Liedermacher aus dem eigenen Waschzuber des Lebens. Das Publikum kann sich dabei in seinem Alltag wiederfinden und befreit und herzhaft darüber lachen. Da klingt es mal fetzig mit Quetsche und Klarinette, mal gefühlvoll mit Bluesharp und Didgeridoo.
Ihre Songs begleiten sie mit selbst erfundenen Klangzeugern, zum Bier mit einer Bockbierflöte beim „Hoizalandler“dient ein Holzpfahl als Klangkörper. Mit witzigen und nachdenklichen Ansagen führen sie durch ein abwechslungsreiches Programm, das zwischen Apps, Waschbrett, iPod, Baumarkt und Heimwerken mal nostalgisch, mal modern hin und her pendelt.
So sieht modernes Fasten aus
Man sieht und hört, dass den beiden Tonis musizieren Freude macht, sie sind mit Leib und Seele dabei. Die beiden haben alle ihre Requisiten auf der Bühne und können ihr Outfit schnell verwandeln zum Thema ihrer Lieder. Beim Lied vom „Ü-30-Ball spielt Toni H gleich drei Personen und muss dabei seinen „Kopfschmuck“immer wieder dem Text anpassen. Modernes Fasten erklären die beiden Tonis so: „Von allem etwas weniger, aber in der Summe etwas mehr.“
Bernhard und Doris Ruß sind aus Mettenberg bei Biberach angereist, um die KPWHV zu sehen und zu hören: „Wir finden die beiden klasse, genial und super. In der SZ haben wir gelesen, dass sie in Erolzheim auftreten, da haben wir sofort Karten bestellt. 2011 haben wir die beiden Tonis zum ersten Mal an unserem Heimatort erlebt, danach noch drei Mal. Wir sind inzwischen richtige Fans von KPWHV geworden. Heute haben wir ein paar Lieder und Einlagen gehört, die wir noch nicht kannten. Die beiden sind immer wieder für neue Überraschungen gut, die haben’s einfach drauf.“
Das Publikum forderte einige Zugaben von den Tonis und die wurden erfüllt. Der lange Schlussapplaus bestätigte den gelungenen Auftritt der KPWHV.
Für die Bewirtung und die Fastenspeisen sorgte das Team der Landhausfrauen.