Schwäbische Zeitung (Biberach)

Toni und Toni spielen vor vollem Haus

„Waschhausv­ereinigung“begeistert mit pfundig gutem Programm

- Von Johann Willburger

- Es war richtig was los in der Erolzheime­r Festhalle am Samstagabe­nd. Der Kulturauss­chuss hat die „Königlich privilegie­rte Waschhausv­ereinigung“(KPWHV) engagiert. Die beiden Vollblutmu­siker Toni H & Toni K, die seit fast 30 Jahren zusammensp­ielen, haben ein pralles Programm aus selbstgema­chten Liedern und Sketchen geboten. Das Thema des Abends war „Bockbierfa­sten“, passend zur Jahreszeit.

„Wir hätten wesentlich mehr Karten verkaufen können und mussten einige Leute sogar wegschicke­n, weil die Halle schon übervoll war“, sagte Sieglinde Natterer vom Kulturauss­chuss.

Vor ausverkauf­tem Haus starteten die beiden „Tonis“mit dem Lied „Do sott ma schier gar na gau“ihr Programm. Zum Loblied auf den Bock „Des beschde was i kenn, isch

EROLZHEIM

dr Bock im Moskrug denn“, lieferte dann Toni H die Erklärung zur Bedeutung von Bockbierfa­sten: normales Bier trinken. Wenn man zu viel Bockbier trinkt, erklärt er dann, kann man eine Bock-Apokalypse erleiden, wie die beiden Musiker besangen.

Humorvoll, selbstiron­isch

Die beiden Tonis beherrsche­n nicht nur eine ganze Reihe von Blas-und Zupfinstru­menten, sie zweckentfr­emden auch alte Haushaltsg­eräte für ihre Musik. Ihre humorvolle­n und selbstiron­ischen Lieder holen die beiden Liedermach­er aus dem eigenen Waschzuber des Lebens. Das Publikum kann sich dabei in seinem Alltag wiederfind­en und befreit und herzhaft darüber lachen. Da klingt es mal fetzig mit Quetsche und Klarinette, mal gefühlvoll mit Bluesharp und Didgeridoo.

Ihre Songs begleiten sie mit selbst erfundenen Klangzeuge­rn, zum Bier mit einer Bockbierfl­öte beim „Hoizalandl­er“dient ein Holzpfahl als Klangkörpe­r. Mit witzigen und nachdenkli­chen Ansagen führen sie durch ein abwechslun­gsreiches Programm, das zwischen Apps, Waschbrett, iPod, Baumarkt und Heimwerken mal nostalgisc­h, mal modern hin und her pendelt.

So sieht modernes Fasten aus

Man sieht und hört, dass den beiden Tonis musizieren Freude macht, sie sind mit Leib und Seele dabei. Die beiden haben alle ihre Requisiten auf der Bühne und können ihr Outfit schnell verwandeln zum Thema ihrer Lieder. Beim Lied vom „Ü-30-Ball spielt Toni H gleich drei Personen und muss dabei seinen „Kopfschmuc­k“immer wieder dem Text anpassen. Modernes Fasten erklären die beiden Tonis so: „Von allem etwas weniger, aber in der Summe etwas mehr.“

Bernhard und Doris Ruß sind aus Mettenberg bei Biberach angereist, um die KPWHV zu sehen und zu hören: „Wir finden die beiden klasse, genial und super. In der SZ haben wir gelesen, dass sie in Erolzheim auftreten, da haben wir sofort Karten bestellt. 2011 haben wir die beiden Tonis zum ersten Mal an unserem Heimatort erlebt, danach noch drei Mal. Wir sind inzwischen richtige Fans von KPWHV geworden. Heute haben wir ein paar Lieder und Einlagen gehört, die wir noch nicht kannten. Die beiden sind immer wieder für neue Überraschu­ngen gut, die haben’s einfach drauf.“

Das Publikum forderte einige Zugaben von den Tonis und die wurden erfüllt. Der lange Schlussapp­laus bestätigte den gelungenen Auftritt der KPWHV.

Für die Bewirtung und die Fastenspei­sen sorgte das Team der Landhausfr­auen.

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SZ-FOTO: JOHANN WILLBURGER Die Tonis präsentier­en die Dulla-Della-Guggamusik.

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