Schwäbische Zeitung (Biberach)
„Glaubwürdiges Resultat?“
Zum gleichen Thema: Ja, plötzlich soll alles ganz schnell gehen. Da präsentieren Willi Schmeh, Geschäftsführer der in Kressbronn ansässigen Firma Binova-Immobilien, ein Tochterunternehmen der Geiger-Gruppe, und Hans Lipp von der Firma Geiger, wiederum selbst mit Geschäftsführer der Firma Binova-Immobilien eine offensichtlich überzeugende, städtebaulich wertvolle Lösung.
Ist das ein glaubwürdiges und städtebaulich wertvolles Resultat, wenn man am liebsten Unikate macht – Dinge, die einmalig sind – offensichtlich noch mal bei null anfangen muss, und dann anstatt des Boarding-House-Konzepts Wohnungen für Senioren und pflegebedürftige Menschen zum Kauf oder zur Miete präsentiert, ohne auf große architektonische Veränderungen, geschweige denn auf einen qualitativen Anspruch eines städtebaulich lebenswerten Quartiers einzugehen? Mit im Boot auch die Firma BlaserHolzmann Pflegedienste, die neben ihren Dienstleistungen im Bereich der Pflege auch Wohnungen für diese Zielgruppe vermittelt.
Bereits vor knapp drei Jahren wurde uns unter dem Titel „Biberach weiter bauen“so manches schmackhaft gemacht, so auch der geplante Rewe-Supermarkt, der aufgrund der Konkurrenzsituation etwas Besonderes werden soll. Aktuell lesen wir, dass dieser sogenannte Ankermieter für den Supermarkt weiterhin Interesse signalisiert hat. Wo parken die Kunden, die vom Eselsberg kommend, dort einkaufen wollen? Die Parkplätze entlang der Eisenbahnstraße sind schnell erschöpft. Vielleicht einmal das Quartier umfahren, um auf den dort zur Verfügung stehenden Parkplätzen oder in der Tiefgarage parken zu können?
Unter Berücksichtigung des Omnibusbahnhofs, insbesondere bei erhöhtem Verkehrsaufkommen sicher keine entspannte Situation. Offensichtlich sind die damals, trotz Architektenwettbewerb und entsprechender Bebauuung des Staigerlagers, aufgeführten Bedenken längst vergessen, das Resultat aber leider bis heute und in Zukunft sichtbar.
Aufgabe der Stadtplanung und des Gemeinderats ist es, mit Weitsicht für eine nachhaltige und lebenswerte Stadtentwicklung zu sorgen, Ensembles zu schaffen, die in ihren Proportionen und Maßstäblichkeiten auch noch Jahre später ihren Reiz haben und nichts an ihrer Anziehungskraft verlieren. Das Postareal wäre ein gutes Beispiel, auch im Sinne vieler Bürger dieser Stadt, nochmals grundsätzliche Überlegungen anzustellen.
Matthias Erl, Biberach
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