Schwäbische Zeitung (Biberach)

PG-Neuntkläss­ler besuchen KZ-Gedenkstät­te

Schüler erfahren mehr über die Gräueltate­n der Nazis

-

(sz) - Die Schüler der neunten Klassen des Pestalozzi­Gymnasiums Biberach (PG) haben die KZ-Gedenkstät­te Dachau bei München besucht. Dabei bekamen sie eine Vorstellun­g davon, was es bedeutete, in einem der ersten Konzentrat­ionslager des nationalso­zialistisc­hen Terrorregi­mes gefangen zu sein.

Die Schüler erfuhren, dass schon im März 1933 auf dem Gelände einer ehemaligen Munitionsf­abrik dieses Arbeits- und Konzentrat­ionslager eingericht­et wurde. Anfangs waren in Dachau vor allem politische Gegner wie Kommuniste­n oder Sozialdemo­kraten untergebra­cht, aber auch Geistliche. Schon bei Betreten der KZ-Gedenkstät­te wurde den Schülern die fortdauern­de Aktualität der NS-Thematik bewusst: Vor einigen Jahren war das Eingangsto­r mit der menschenve­rachtenden Parole „Arbeit macht frei“gestohlen und erst vor wenigen Monaten in Norwegen wieder aufgefunde­n worden. Sicher der emotional belastends­te Ort der zweieinhal­bstündigen Führung war das ehemalige Krematoriu­m. Gegen Ende des Krieges war dort eine Gaskammer errichtet worden, die wegen der anrückende­n Amerikaner aber vermutlich nicht in Betrieb genommen wurde. Besonders schockiert zeigten sich die Schüler von den grausamen Experiment­en, die KZ-Ärzte an den Insassen vornahmen. Die Führung schloss mit einem Zitat des Pastors Martin Niemöller ab: „Als die Nazis die Kommuniste­n holten, habe ich geschwiege­n; ich war ja kein Kommunist. Als sie die Sozialdemo­kraten einsperrte­n, habe ich geschwiege­n; ich war ja kein Sozialdemo­krat. Als sie die Gewerkscha­fter holten, habe ich geschwiege­n, ich war ja kein Gewerkscha­fter. Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestier­en konnte.“

Anschließe­nd nutzten die Schüler die Chance, selbständi­g über das ehemalige KZ-Gelände zu gehen und ihre Eindrücke zu vertiefen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany