Schwäbische Zeitung (Biberach)
Neuer Laden im Museumsdorf ist eröffnet
Museumsleiter Jürgen Kniep stellt Buch über Tante-Emma-Läden vor
(sz) - Das Oberschwäbische Museumsdorf Kürnbach ist um eine Attraktion reicher: Im neuen Eingangsbereich lässt sich einkaufen wie zu Tante Emmas Zeiten.
„Mit diesem neuen Laden erfüllen wir uns einen lang gehegten Wunsch“, freute sich Landrat Schmid bei der Eröffnung am Sonntag. „Endlich haben wir einen zeitgemäßen Eingangsbereich – und endlich können wir auch das Thema ‚Tante Emma‘ angemessen präsentieren.“Im Laden sind neue und originale Möbel aus oberschwäbischen Gemischtwarenläden der Zeit zwischen 1920 und 1960 eingebaut. Ein originales Büfett aus Kirchdorf an der Iller dient mit Exponaten, Tafeln und einer Hörstation der inhaltlichen Vermittlung.
„Hier kann man nicht nur nostalgisch in Erinnerungen an Brausestäbchen schwelgen, sondern sich zugleich informieren“, so Schmid. Die Bedeutung einer zeitgemäßen Ausstattung des Museums betonte auch Axel Burkarth, Leiter der Landesstelle für Museumsbetreuung Baden-Württemberg. „Dieser Laden wirkt schon jetzt, als sei er immer da gewesen – und dabei bringt er genau die Weiterentwicklung, die das Museumsdorf braucht.“Die Gesamtkosten für den Bau belaufen sich auf rund 310 000 Euro. Die Landesstelle für Museumsbetreuung unterstützt dies mit rund 110 000 Euro.
Am Sonntag stellte Museumsleiter Jürgen Kniep auch das Buch „Ich geh zu Tante Emma nur …“vor. Das Museumsteam hatte monatelang Gespräche mit Zeitzeugen von früher geführt. Daraus ist nun ein Buch entstanden zum dörflichen Warenhandel in Oberschwaben in den vergangenen 200 Jahren. Kniep ging kurz auf die Inhalte ein und zeigte an einer Reihe von Anekdoten die Entwicklung des Tante-Emma-Ladens in Oberschwaben auf.
Im neuen Laden gibt es zahlreiche Kürnbacher Produkte zu kaufen, etwa Dosenwurst und Griebenschmalz von den Museumsschweinen und Eierlikör mit den Eiern der Museumshühner – mit Seilen, Körben und Schnitzereien, aber auch viele Gegenstände von den Museumshandwerkern.