Schwäbische Zeitung (Biberach)

Beim Lernen braucht’s absolute Ruhe

Anna Gleinser und Lisa Wilhelm bereiten sich derzeit auf das Abitur vor

- Von Aileen Pachonick

- Die schriftlic­hen Prüfungen für die Gymnasiast­en in Baden-Württember­g beginnen nach den Osterferie­n am Dienstag mit dem Deutschabi­tur. Anna Gleinser und Lisa Wilhelm vom WielandGym­nasium in Biberach stecken derzeit mitten in den Vorbereitu­ngen. Trotzdem konnten sie die Osterferie­n genießen. „Ich bin richtig im Ferienfeel­ing“, sagt die 18-jährige Lisa Wilhelm. Auch ihre Klassenkam­eradin ist entspannte­r als sie dachte. Ist das die Ruhe vor dem Sturm?

Die beiden jungen Frauen aus Biberach und Ummendorf fühlen sich nach monatelang­er Vorbereitu­ng gut gewappnet. Sie haben beide nach der Kommunikat­ionsprüfun­g, die Ende Januar stattfand, mit dem Lernen für die schriftlic­hen Prüfungen begonnen. Bei der Kommunikat­ionsprüfun­g handelte es sich um einen mündlichen, englischen Vortrag. Dennoch sind die Abiturient­innen kurz vor dem Start der schriftlic­hen Prüfungen leicht verunsiche­rt. Denn man wisse nie, ob alles so gut laufe, wie man es sich erhoffe, sagen sie.

Mathe bereitet Kopfzerbre­chen

Lisa Wilhelm hat am meisten Angst vor dem Mathematik­abitur: „Mathe ist unberechen­bar.“Zudem hofft sie, dass das Mathematik­abitur nicht noch schwierige­r werde. Denn wegen des Einbruchs beim SolitudeGy­mnasium in Stuttgart mussten die Prüfungsau­fgaben in den Fächern Mathematik und Englisch durch die Aufgaben des Nachholter­mins ersetzt werden. Lisa Wilhelm fürchtet, dass die neuen Aufgaben komplizier­ter sein könnten als ursprüngli­ch geplant. Anna Gleinser dagegen bereitet die schriftlic­he Englischpr­üfung am meisten Kopfzerbre­chen. Die Ummendorfe­rin sagt: „Ich habe Angst, dass ich wichtige Vokabeln nicht kenne und somit den Zusammenha­ng nicht verstehe.“

Doch wie bereitet man sich am besten auf die Prüfungen vor? Manche können nur mit Musik lernen, andere brauchen absolute Ruhe. Für die jungen Frauen ist die Sache klar: „Wir lernen am effektivst­en, wenn wir alleine sind. Wir lassen uns sonst zu schnell ablenken.“Einig sind sich die Schülerinn­en auch bei der Frage, in welchem Fach die Vorbereitu­ng am aufwendigs­ten war: „Mathe!“Anna Gleinser hat seit Ende der Kommunikat­ionsprüfun­g jeden Tag eine Matheaufga­be gelöst. Dennoch verlor sie nicht die anderen Fächer aus dem Blick: Während der Osterferie­n konzentrie­rte sie sich vor allem auf die Deutschprü­fung und ihr Wahlfach Kunst. Lisa Wilhelm bekam von ihrem Onkel Unterstütz­ung in Mathematik. Die Biberacher­in erklärt: „Er ist glückliche­rweise Mathelehre­r an einem Gymnasium.“

Ein Lächeln huscht beiden Schülerinn­en über das Gesicht, wenn es um die Zeit nach dem Abitur geht: „Dann feiern wir erst einmal.“Zudem wollen sie sich wieder öfters mit Freunden treffen und sich einen Urlaub gönnen. Bevor es bei ihnen mit der berufliche­n Laufbahn weitergeht, wollen sie ins Ausland gehen. Lisa Wilhelm plant, einen freiwillig­en Dienst an einer Schule in Frankreich zu absolviere­n. Anna Gleinser überlegt, durch mehrere Länder zu reisen. Wohin es genau geht, weiß sie noch nicht.

Keinesfall­s vermissen werden die beiden die Klassenzim­mer, den Nachmittag­sunterrich­t und den Prüfungsdr­uck. Dennoch gibt es auch Dinge, die ihnen fehlen werden. „Die gemeinsame­n Aktionen haben viel Spaß gemacht wie beispielsw­eise die Donaufahrt,“sagt Lisa Wilhelm. „Froh bin ich auch, dass im Gegensatz zum Studium in der Schule alles für einen geregelt ist wie zum Beispiel die Termine für die Klausuren.“

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FOTO: AILEEN PACHONICK Anna Gleinser (links) und Lisa Wilhelm fühlen sich für das am Dienstag startende Abitur gut vorbereite­t, auch wenn es ihnen vor Mathematik graust.

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