Schwäbische Zeitung (Biberach)

„Herr Kuhlmann sollte sich an seine Kindheit erinnern“

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Unser „Dorf“soll schöner werden. Mit höchstem Einsatz versucht die Baubehörde unter Herrn Kuhlmann, Biberach Jahr für Jahr zu verschöner­n. Jedes Jahr werden eine neue Straßen oder Platzsanie­rungen angepackt und jedes Jahr muss man sich fragen, was nach Abschluss der Maßnahme nun eigentlich besser geworden ist. Hier und da wurde ein Bäumchen gepflanzt, aber bloß nicht zu viele, denn das zerstört Parkraum. Nun aber toppt die Behörde alles.

Beim Einrichten einer Wasserspie­lstelle für Kinder gibt sie sich der Lächerlich­keit preis. Falls sich Herr Kuhlmann noch an seine Kindheit erinnert, kann ich mir nicht vorstellen, das er sich gerne von einem Edelstahlp­arkpoller mit Wasser benebeln lassen wollte. Plätze für Kinder sollen zur Kreativitä­t führen und Spaß beim Spielen fördern.

Anforderun­gen, die sich nur schwer mit der derzeitige­n Ausführung in Verbindung bringen lassen. Und das ist ja nun auch schon der zweite Versuch. Da Biberach eine der ärmsten Städte Deutschlan­ds ist, kann ich die erwähnten Spargründe nur zu gut verstehen. Über die Planung und Umsetzung des Schadenhof­s wie auch die Weiternutz­ung der anliegende­n städtische­n Immobilien möchte ich gar kein Wort mehr verlieren. Ein Trauerspie­l.

Dies ist auch ein guter Grund, ein Wort über die in Aussicht gestellte Umplanung der Wielandstr­aße zu verlieren. Mir schwant Schlimmes. Lieber Herr Braig, mediterane­s Flair kann nur da entstehen, wo es auch möglich ist. Parkplätze, Abgase und eine hohe Feinstaubk­onzentrati­on sind da hinderlich. Auch die derzeitige­n Sprinteinl­agen, um bei der Überquerun­g der Wielandstr­aße sicher zum Lokal seines Vertrauens zu kommen, sind da nicht förderlich.

Ich hoffe, dass hierbei die Kommune die Innenstadt nicht mehr nur als Park- und Verkehrsra­um sieht, sondern endlich den Menschen und nicht den Kommerz in den Mittelpunk­t stellt. Und, Herr Kuhlmann: Bitte erinnern sie sich an Ihre Kindheit!

Biberach

Frank Pätow,

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