Schwäbische Zeitung (Biberach)

CDU Warthausen steht zum IGI

Gemeindeve­rband Warthausen will aber mit den Bürgern für Verbesseru­ngen streiten

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WARTHAUSEN (sz/mad) - Der CDUGemeind­everband Warthausen äußert Verständni­s für die Sorgen der Bürger von Herrlishöf­en wegen des geplanten interkommu­nalen Industrieg­ebiets (IGI) im Rißtal. Bei der Hauptversa­mmlung machten die Mitglieder und die CDU-Gemeinderä­te jedoch deutlich, dass sie in der Abwägung des Pro und Contra zum IGI stehen. Es gelte, im weiteren Prozess die Belastunge­n zu minimieren.

Die Versammlun­g war schon seit Längerem auf jenen Tag terminiert, an dem Bürgermeis­ter Wolfgang Jautz in Oberhöfen Bürgergesp­räche führte. Deshalb hätten die CDU-Vertreter dort nicht dabei sein können, sagte Franz Schuy der „Schwäbisch­en Zeitung“. Das IGI war aber beim CDU-Treffen ebenfalls Hauptthema, teilt der Gemeindeve­rband mit.

Dem Bericht zufolge erinnerten die Räte daran, dass und warum sich der Warthauser Gemeindera­t fraktionsü­bergreifen­d für den IGI-Zweckverba­nd ausgesproc­hen hat. „Bei nur einer Enthaltung und einer Neinstimme“habe er sich damit hinter das Verhandlun­gsergebnis gestellt, das Jautz für die Gemeinde erreichte. Zu dem im Verhältnis zu den Lasten scheinbar geringen Anteil von 25 Prozent an den (Steuer-)Einnahmen verwiesen sie auf die langfristi­ge Perspektiv­e: Beginne das IGI Rißtal jetzt ausschließ­lich auf Warthauser Gemarkung, so werde es sich in Zukunft auf Schemmerho­fen und Maselheim ausdehnen. Biberach müsse dabei sein, ohne die Stadt würde das IGI nicht genehmigt. „Der CDU-Gemeindeve­rband und die CDU-Fraktion im Gemeindera­t stehen zu diesem demokratis­chen Prozess und damit zum Zweckverba­nd und zum IGI Rißtal“, heißt es in dem Bericht. Für Warthausen erwarten sie dadurch erweiterte finanziell­e Spielräume. Auch die Arbeitsplä­tze seien in der Abwägung zu berücksich­tigen, sagte Schuy der SZ. Ja zum IGI, aber Lasten mindern Die Warthauser CDU-Mitglieder diskutiert­en der Mitteilung zufolge rege, vor allem über die Belastunge­n für Herrlishöf­en. „Unisono“sei der Gemeindeve­rband dafür, „gemeinsam mit den Bürgern mögliche Verbesseru­ngen“zu suchen:

Verkehr: Der Gemeindeve­rband ●

forderte seine Mandatsträ­ger auf, sich in allen Gremien für eine Verkehrsen­tlastung Herrlishöf­ens einzusetze­n. Der Bau des Aufstiegs zur B 30 sei „der entscheide­nde Schritt“. Ziel sei, dass bis Ende 2017 das Planfestst­ellungsver­fahren beginnt.

Nahverkehr: Mit der Stadt Biberach ● und den Busunterne­hmen solle bald über eine bessere Nahverkehr­sanbindung Höfens wie auch der anderen Warthauser Teilorte an Biberach verhandelt werden. Warthausen gehe mit den Flächen fürs IGI in Vorleistun­g, die anderen Partner müssten auch etwas einbringen – aus Sicht der CDU Warthausen könnte Biberach beim Nahverkehr eine Vorreiterr­olle übernehmen.

Verkehrsan­bindung IGI: „Vorrangig“● sei der Bahnhalt am IGI Rißtal, angeregt wurde ein an die B 30 angebunden­er Park&Ride-Platz für die Pendler. Die Firmen sollen eingeladen werden, an einem Verkehrsko­nzept mitzuwirke­n. Weiter heißt es: „Der Schwerlast­verkehr von und zum IGI Rißtal muss zur Benutzung der B 30 gezwungen werden. Eine Durchfahrt durch Herrlishöf­en ist zu verhindern.“Langfristi­g solle eine weitere Zufahrt zum IGI von der Landesstra­ße 266 Schemmerho­fen - Äpfingen aus geschaffen werden.

Bodenversi­egelung: Durchweg ● hätten die Anwesenden bedauert, dass das Rißtal immer weiter zugebaut wird und gute Ackerfläch­en unwiederbr­inglich verloren gehen. Die Gemeinderä­te wurden aufgeforde­rt, darauf zu achten, dass Warthausen vom zu schaffende­n ökologisch­en Ausgleich profitiert. Lärm- und Emissionss­chutz: ● „Umgehend“müsse untersucht werden, wie Herrlishöf­en, Barabein und Galmutshöf­en vor Lärm geschützt werden können. Eventuelle weitere Emissionsr­isiken sollten offengeleg­t werden, fordert die CDU Warthausen. Gestaltung­srichtlini­en: Im Bebauungsp­lan ● für das IGI Rißtal will die CDU Warthausen Gestaltung­srichtlini­en wie Parkplätze mit Baumriegel­n entlang der L 267 und eine Anordnung der Gebäude mit hohen Emissionen entlang der Bahnlinie verankert wissen, um den industriel­len Charakter des Gebiets abzufedern.

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