Streithähne amüsieren das Publikum

Amateurtheater Ochsenhausen hat Premiere mit „Die Wunderübung“

- Das Amateurtheater (ATO) Ochsenhausen hat am Samstagabend Premiere mit der Komödie „Die Wunderübung“von Daniel Glattauer gefeiert. Im voll besetzten Schrannensaal der Jugendmusikschule in Ochsenhausen genossen die Zuschauer das von Regisseur Jan Sandel gelungen in Szene gesetzte Kammerspiel.

Das zerstrittene Ehepaar Joana (Heidi Albinger-Seel) und Valentin Dorek (Manfred Licht) sucht Hilfe bei einer Paartherapeutin (Hildegard Schäfer). Denn nach 17 Jahren Ehe ist die einstige Faszination im Alltag vertrocknet, wenn auch noch nicht gänzlich zerbröselt.

Die Therapeutin stößt allerdings schnell an ihre Grenzen, da es sich bei den Ehepartnern um erfahrene Streithähne handelt, die sich beide nichts schenken. Geschickt wissen sie den Stärken des anderen auszuweichen und seine Schwächen zu nutzen.

OCHSENHAUSEN Die Ehe ist eine Kampfbeziehung

Joana sorgt mit ihrem Redeschwall dafür, dass ihr Mann kaum noch zu Wort kommt. Umgekehrt straft Valentin seine Frau mit Gefühlskälte und leidenschaftlicher Ignoranz. Kommunikativ beherrscht das Ehepaar alle Register ihrer Kampfbeziehung. Sie kontern die gegenseitigen Treffer schlagfertig, reagieren geistesgegenwärtig und greifen kreativ in die Trickkiste.

Während die Zuschauer diese Attacken vom erfrischenden Wortspiel bis zur bissigen Ironie aus sicherer Distanz amüsiert genießen dürfen, bemüht sich die Beraterin verzweifelt, das sinkende Schiff wieder in ruhigere Gewässer zu steuern. Unermüdlich greift sie in die Wundertüte ihres therapeutischen Repertoires und überrascht mit manch origineller Übung.

Eine vergnügliche Komödie

Ihre Bemühungen fruchten jedoch offenbar wenig, bis es zu einer unerwarteten Wendung kommt. Was es mit dieser Wendung auf sich hat und wie diese vergnügliche Komödie folglich endet, kann nach zwei bereits ausverkauften Vorstellungen noch bei einer der folgenden Aufführungen miterlebt werden: am Mittwoch, 26., Freitag, 28., Samstag, 29., und Sonntag, 30. April. Für diese Termine sind noch Karten erhältlich bei der Lesebar in Ochsenhausen.

Wie gut das Stück beim Publikum ankam, bewies der lang andauernde Applaus. Mehrmals durften die Akteure zurück auf die Bühne, um ihren verdienten Lohn, die Anerkennung der Zuschauer in Empfang zu nehmen.

Eine Besucherin meinte: „Die Schauspieler und dieses Stück waren so gut, so realistisch.“Denn: „Sind wir nicht alle ein wenig Joana und Valentin?“

FOTO: FERDINAND LEINECKER Strahlende Gesichter bei den Schauspielern des Amateurtheaters Ochsenhausen: Manfred Licht (von links), Heidi Albinger-Seel und Hildegard Schäfer erhielten viel Applaus für ihre Darstellung der streitenden Eheleute bei der Paartherapeutin.