Schwäbische Zeitung (Biberach)
Voith will die Rechtsform wechseln
Kommanditgesellschaft auf Aktien soll Wachstumsambitionen sicherstellen
(ank) – Der Technologiekonzern Voith will die Rechtsform GmbH aufgeben und künftig als Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) firmieren. Das teilte das Unternehmen am Montag mit. Konzerngeschäftsführung und Gesellschafterausschuss hätten sich für diesen Schritt entschieden. Nun müssten sich die Gesellschafter des Familienunternehmens, die Familie Voith, mit dem Thema befassen. Eine Entscheidung soll auf einer außerordentlichen Gesellschafterversammlung im Juli dieses Jahres getroffen werden. Das Unternehmen, das Papiermaschinen, Antriebstechnik und Wasserkraftwerke herstellt, ist vollständig im Besitz der Familie Voith.
„Mit diesem Schritt will Voith seine Wachstumsambitionen sichern und gleichzeitig den Charakter eines Familienunternehmens erhalten“, sagte ein Voith-Sprecher auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“. Eine KGaA ist eine Kapitalgesellschaft, deren Gesellschafterkreis einerseits aus einer persönlich haftenden Gesellschafterin und andererseits aus Kommanditaktionären besteht. Sie verbindet Elemente der Kapitalgesellschaft mit solchen der Personengesellschaft.
Es gibt einige international tätige, große Familienunternehmen wie der Konsumgüterhersteller Henkel, das Medizintechnikunternehmen Drägerwerk oder auch der Landmaschinenhersteller Claas, die diese Rechtsform in der Vergangenheit bereits gewählt haben. Mit ihr kann die Eigentümerfamilie ihren Einfluss auf die Unternehmensführung, insbesondere im Zuge eines Generationenwechsels, wahren. Auswirkungen auf Kunden, Mitarbeiter oder Geschäftsführung habe der Rechtsformwechsel nicht.