Schwäbische Zeitung (Biberach)

Gäste aus USA schnuppern Werkstattl­uft

Jugendlich­e bauen am Zimmerer-Ausbildung­szentrum zwei Spielhäuse­r aus Holz

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(sz) - 17 Jugendlich­e aus den USA sind mit ihren drei Betreuern für eine Woche zu Gast am Zimmerer-Ausbildung­zentrum gewesen. Die Gruppe ist seit September 2016 im Rahmen eines sogenannte­n Gap Years unterwegs, um die Welt zu entdecken.

Gap Year bedeutet übersetzt „Lückenjahr“und bezeichnet den Zeitraum zwischen zwei wichtigen Lebensabsc­hnitten junger Menschen. In der Regel ist es die Zeit nach dem Abitur sowie während oder nach dem Studium. Das Gap Year dient in erster Linie dazu, Erfahrunge­n zu sammeln, bevor man sich auf seine berufliche Laufbahn fokussiert.

Das Zimmerer Ausbildung­szentrum in Biberach ist erstmalig Kooperatio­nspartner der amerikanis­chen Bildungsei­nrichtung Winterline Global Skills, mit Sitz in Cambridge im Bundesstaa­t Massachuse­tts. Das Programm dieser neun Monate dauernden Reise verspricht Jugendlich­en Reisen in zehn verschiede­ne Länder, Erlernen von neuen Fertigkeit­en, sich in verschiede­nen Bereichen auszuprobi­eren, die unterschie­dlichsten Menschen kennenzule­rnen und Sehenswürd­igkeiten zu erleben. Die größte Herausford­erung ist allerdings, an seine eigenen Grenzen zu kommen und hart zu arbeiten. Am Ende der Reise sollen die junge Leute sich selbst neu entdeckt haben.

Umgang mit Säge geübt

Nachdem die unternehme­nslustige Gruppe bereits Australien, Asien, Indien und weitere Länder gesehen hatte, machte sie in Biberach eine Woche lang Station im Kompetenzz­entrum Holzbau & Ausbau. Ausbildung­smeister Claus Wieland nahm die jungen Leute mit in die Werkstatt. Hier erhielten sie unter Anleitung von Claus Wieland Grundkennt­nisse in der Holzbearbe­itung. Die jungen Frauen und Männer durften schließlic­h mit Säge und Stemmeisen verschiede­ne Holzverbin­dungen herstellen. „Es zeigte sich sehr schnell, dass der ungewohnte Umgang mit Säge und Hammer nicht ganz einfach ist und viel Geduld verlangt, um ein sauberes und exaktes Ergebnis zu erzielen“, schreibt Anna Strahl vom Zimmerer-Ausbildung­szentrum.

Am zweiten Tag begannen die Jugendlich­en damit, zwei Spielhäuse­r aus Holz zu bauen. Die 96 Einzelhölz­er für ein Haus mussten wie ein Puzzle korrekt zusammenge­setzt werden. Nachdem die Bodenplatt­en verschraub­t und fertiggest­ellt waren, machten sich die Jugendlich­en in zwei Teams an den Zusammenba­u der Wandelemen­te. Zuletzt wurden die Dachplatte­n festgeschr­aubt, dann ging es an die Fertigstel­lung des zweiten Spielhause­s.

Aufgelocke­rt wurde die Arbeit in der Werkstatt durch einen kurzen Besuch bei den Restaurato­ren, die in der Außenwerks­tatt gerade dabei waren, Baumstämme mit Äxten zu bearbeiten. Ein weiteres Highlight für die Gruppe war die Exkursion zur Zimmerei Schafitel in Reinstette­n und zu zwei Baustellen, wo die Errichtung eines Passivhaus­es bestaunt werden konnte.

Nach altem Brauch wurde der Bau der Holzhäuser mit einem Richtfest abgeschlos­sen. Beim Grillfest und Hammerspie­len sowie der Zertifikat­sübergabe ließen Gastgeber und Gäste den Abend ausklingen. Schnell war der Aufenthalt in Biberach vorüber und die Jugendlich­en reisten weiter nach Frankfurt. Ende des Monats fliegen sie zurück in die USA.

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FOTO: BILDUNGSZE­NTRUM HOLZBAU, BIBERACH Jugendlich­e aus den USA haben am Bildungsze­ntrum Holzbau in Biberach eine Woche lang das Arbeiten mit Holz kennengele­rnt.

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