Schwäbische Zeitung (Biberach)
Mit der Posaune durch die Jahrhunderte
Das Quartetto Brachetto aus der Biberacher Partnerstadt Asti konzertiert in Warthausen
- Mit dem Quartetto Brachetto aus der Biberacher Partnerstadt Asti hat sich ein hochkarätiges Posaunenquartett am Sonntagabend in der Kirche St. Johannes in Warthausen präsentiert. Peter Schuck gab mit dem Bläserensemble Warthausen einen feierlichen Einstieg zum Konzert.
Nach dem Eröffnungsstück „A Little Opening“von Thiemo Kraas und zwei weiteren Werken vom Bläserensemble Warthausen betrat Quartetto Brachetto den Chorraum. Die befreundeten Musiker Marcello Chiarle, Gianpiero Malfatto, Aldo Caramelino und Cristian Margaria als Leiter des Ensembles stammen aus der Umgebung der Biberacher Partnerstadt Asti. Gleich zu Beginn erklärte Cristian Margaria (Bassposaune), dass „Brachetto“im Piemont ein im Eichenfass gereifter Wein sei und das Ensemble sich nach diesem benannt habe. Mit Witz und Humor führte Margaria durchs Programm, was die rund 100 Besucher immer wieder zum Schmunzeln brachte. Seine Ansagen auf Italienisch wurden von Josef Bertsch übersetzt.
Das Quartetto Brachetto entführte das Publikum mit Werken von Tielmann Susato, Antonio Vivaldi und dem französischen Komponisten des Impressionismus, Achille-Claude Debussy, durch mehrere Jahrhunderte der Musikgeschichte. So waren Kompositionen der Renaissance, aus dem Barock, bis zum Impressionismus und der Moderne vertreten. „Eigentlich wollten wir mal Geige lernen“, erinnerte sich Margaria scherzhaft, da das Instrument aber teuer sei, „haben wir uns für die Posaune entschieden und das Geigenstück ‚La Fille aux Cheveux de Lin’ (Debussy) für Posaune umgeschrieben“.
Selbst Jazz gehört zum Programm
„Die Musikgeschichte ist zu Ende“, sagte Margaria danach, „jetzt reisen wir mit ,Contrabajeando‘ (Astor Piazolla) nach Argentinien.“Mit der jazzartigen Eigenkomposition „Lament“des Posaunisten Gianpiero Malfatto ging es danach nach Amerika. Das populäre Lied „Mister Sandmann“von Pat Ballard und weitere Stücke wie „Trombumba“rundeten das kurzweilige Konzertprogramm ab.
Gemeinsam mit dem Bläserensemble Warthausen bildete „Canzon per 8 Tromboni“(Tiburtio Massaino) den Schluss. Ein langer Beifall war der Lohn für das musikalisch höchst anspruchsvolle Konzert und wurde von den Akteuren mit der Komposition für Doppelchor „Wir spielen all mit Freudenschall“als Zugabe quittiert.
Das Konzert mit „Brachetto“aus der italienischen Partnerstadt sei ein Zeichen der Freundschaft und des Friedens, sagte Pfarrer Wunibald Reutlinger. Hans-Bernd Sick vom Verein „Städte Partner Biberach“bedankte sich bei der Kirchengemeinde St. Johannes für die Gastfreundschaft und bei Peter Schuck, dem Leiter des Warthauser Bläserensembles, für die Mitwirkung beim Konzert.