Schwäbische Zeitung (Biberach)
Folgen Sie Ihrem Herzen
Zum Bericht „IGI Rißtal sorgt für Diskussionen“vom 15. April: Der Begriff Industriegebiet Rißtal ist nicht neu. Seit Jahren wird davon geredet. Neu ist aber der nun angestrebte Standort im Rißtal. Bei der damaligen Flurbereinigung Höfen wurden Gebiete angelegt, die sich selbst überlassen werden und verwildern. Hier sollen Tiere und Pflanzen ungestört leben können. Diese Gebiete hat die Tier- und Pflanzenwelt längst angenommen. Sogar am Tag kann man Tiere beobachten. Auch Menschen von den umliegenden Gemeinden, auch von Biberach, trifft man hier im Rißtal häufig an. Wenn nun an diesem Ort das Industriegebiet entstehen soll, gibt es ein Problem. Die „Naturreservate“liegen im geplanten Industriegebiet bzw. am Rande. Sie müssten entfernt oder sie werden nutzlos. Will man das wirklich dieser Natur antun?
Ich bin gerne bereit, das bei einer gemeinsamen Ortsbegehung den Räten zu zeigen (sie mit E-Bike, ich mit E-Rolli 12 km/h ). Bei der Maselheimer Gemeinderatssitzung haben aber auch Räte gegen diesen Ort der Industrieansiedlung gestimmt. Wie sagte doch Gemeinderat Weber: Es ist eine Farce, wenn gleichzeitig dem Landschaftserhaltungsverband beigetreten werden soll. Farce heißt, das vorgegebene Ziel wird nicht mehr ernst genommen und nur noch lächerlich gemacht. Und Gemeinderätin Locher fordert zu Recht mehr Informationen zum IGI.
So geht es uns hier auch. Scheibchenweise kommen schwergewichtige Dinge ans Tageslicht. Und Bürgermeister Braun ist hin- und hergerissen. „Follow your heart“(folgen Sie Ihrem Herzen). Es ist auch nicht verständlich, wenn im Landkreis mit Vollbeschäftigung Grünen-Vorhaben nicht verwirklicht werden. Die Kreuzchen auf dem Wahlschein werden fehlen. Die Wortmeldungen der anderen Räte sollen hier nicht kommentiert werden. Aber von Verständnis oder gar Respekt gegenüber den Mitbürgern der Nachbargemeinde ist nichts dabei.
In Warthausen geht man inzwischen in der Sache IGI Rißtal einen anderen Weg. Dank der IG Höfen wird mit dem Gemeinderat gesprochen und versucht, für alle Betroffenen eine gute Lösung zu finden. Hier wird auch das Problem Verkehr eine große Rolle spielen. In dieses Gremium sollte sich Maselheim mit einklinken und sich die Argumente der IG Höfen anhören.
Adolf Hagel, Herrlishöfen