Schwäbische Zeitung (Biberach)
Sanierungsarbeiten kosten 309 000 Euro
Mittelbiberach investiert in Heizungsanlage für Schule und Halle sowie eine Photovoltaikanlage
MITTELBIBERACH - Die energetische Sanierung der Mittelbiberacher Schule und der Turnhalle wird mit rund 309 000 Euro circa elf Prozent teurer als erwartet. Das haben die Analysen ergeben, die Ingenieur Siegfried Schmid im Gemeinderat präsentierte. Auf der anderen Seite zeigte sich aber auch, dass das Einsparpotenzial höher und die Amortisationszeit um fast drei Jahre kürzer sind als erwartet. Der Gemeinderat segnete die Planungen ab und beschloss, die Arbeiten auszuschreiben.
Knapp 51 500 Euro Energiekosten verschlingen die Schule und die Turn- und Festhalle pro Jahr. Das hat Ingenieur Siegfried Schmid vom Büro Iecos aus Gerstetten errechnet. Die Heizungstechnik befindet sich in einem schlechten Zustand. Schmid erläutert dies im Detail: Im 1983 gebauten Schulhaus sind teilweise die Pumpen ineffizient, Ventile defekt und Verteiler stark angegriffen. „Das muss man machen, das rentiert sich“, sagte Schmid und zählte weitere Baustellen auf: defekte Regelungstechnik und nicht berührungssichere Schaltschränke. Sanierungsbedarf gibt es auch in der Turnhalle. Die Warmwasserbereitung befindet sich in keinem guten Zustand. Sie sei vermutlich stark verkalkt, so Schmid. Er hat zudem festgestellt, dass das Warmwasser im Speicher nicht die nötige Temperatur erreicht. Das führe zu Legionellengefahr, sagte er. Die Regelungstechnik und Schaltschränke seien alt und teils defekt. In der Turnhalle wie in der Schule werden Strom- und Wärmeverbrauch derzeit nicht gemessen.
Schmid hat deshalb ein Maßnahmenpaket zusammengestellt. Es sieht vor, dass in beiden Gebäuden die Regelung erneuert und eine Gebäudeleittechnik installiert werden. Pumpen und Ventile werden ausgetauscht, Verteiler saniert, die Hydraulik verbessert, die Warmwasserzubereitung in der Turnhalle erneuert, Zähler eingebaut. Darüber hinaus soll auf dem Dach der Schule eine Photovoltaikanlage mit 40 Kilowatt Peak (kWp) installiert werden.
Investition amortisiert sich bälder
Nach Schmids Berechnungen kostet das Ganze rund 309 000 Euro. Das sind rund elf Prozent mehr als die ersten groben Analysen ergeben hatten. Der Zustand der Anlagen habe sich als schlechter erwiesen als zunächst angenommen, erläuterte Schmid. Auf der anderen Seite fällt aber das Einsparpotenzial höher aus: statt 18 600 sind es nun rund 25 300 Euro. Die Investition amortisiert sich zudem schneller: in rund zwölf statt in knapp 15 Jahren.
Die Verwaltung hatte mit 50 000 Euro aus dem Programm Klimaschutzinvestitionen gerechnet. Doch es stellte sich heraus, dass es für einen großen Teil der Kosten keine Förderung vorsieht. Deshalb soll nun ein anderer Fördertopf angezapft werden. Dieser gewährt maximal 25 000 Euro für die Turnhalle und maximal 18 200 Euro für die Schule. Ob die vollen Summen am Ende fließen, sei derzeit noch nicht klar, hob Schmid hervor. „Aber das Konzept ist auch ohne Förderung wirtschaftlich“, sagte er. Ziel sei, alles vor Beginn der Heizperiode 2017 umzusetzen.
Der Gemeinderat segnete einstimmig die Planungen ab, vergab die weiteren Ingenieurleistungen an die Firma Iecos und beschloss, die vorgesehenen Sanierungsmaßnahmen auszuschreiben.