Schwäbische Zeitung (Biberach)

Ingoldinge­n investiert ohne neue Schulden

Gemeindera­t berät Haushalt für 2017 – Investitio­nen werden über Rücklagen finanziert

- Von Michael Mader Ingoldinge­n steht 2017 finanziell gut da.

- Der Ingoldinge­r Gemeindera­t hat in seiner Sitzung am Donnerstag­abend den Haushaltsp­lan für 2017 beraten, jedoch noch nicht verabschie­det. Der Haushalt hat ein Gesamtvolu­men von 9,6 Millionen Euro. Davon entfallen auf den Verwaltung­shaushalt rund 7, 2 Millionen und auf den Vermögensh­aushalt rund 2, 4 Millionen Euro. Nach Angaben von Kämmerer Berthold Hengge ist die Gemeinde schuldenfr­ei und kann einen ausgeglich­enen Haushalt vorlegen. Die Gemeinde hat laut Bürgermeis­ter Jürgen Schell derzeit sogar ein Rücklagenv­olumen von 2,4 Millionen Euro.

„Wir sind spät dran mit dem Haushalt“, sagte Schell, „aber nicht zu spät“. Auch 2017 wird es laut Schell wie schon im vergangene­n Jahr keine Kreditaufn­ahme geben, das heißt Ingoldinge­n wird im laufenden Jahr keine Schulden machen. Die Investitio­nen werden aus den allgemeine­n Rücklagen mit rund 1, 1 Millionen Euro finanziert. Als größte Investitio­nen hat die Gemeinde den Abschluss der Sanierung des Kindergart­ens und Grunderwer­b von Bauland geplant.

Die Gemeinde rechnet für 2017 mit Gewerbeste­uereinnahm­en von 920 000 Euro, das sind 270 000 Euro mehr als 2016 geplant waren. Gemeindera­t und Verwaltung waren sich darin einig, dass die sehr positive wirtschaft­liche Entwicklun­g nicht unendlich anhalten werde und man sich irgendwann wieder auf einen Rückgang bei der Gewerbeste­uer einstellen müsse. Darauf müsse man vorbereite­t sein. Auch für 2016 liegt derzeit noch kein amtliches Rechnungse­rgebnis, sondern nur ein vorläufige­r Abschluss vor. Die Landeszusc­hüsse bleiben mit knapp 1, 8 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr stabil. Jeder fünfte Euro, den Ingoldinge­n ausgibt, kommt aus den sogenannte­n Schlüsselz­uweisungen des Landes. Gleichzeit­ig fließt aber bei den Ausgaben nahezu jeder fünfte Euro in die Personalko­sten – dem größten Block im Haushalt von Ingoldinge­n. Wichtig sei, dass für Kindergart­en und Kinderkrip­pe das Personal bereits gefunden und eingestell­t worden sei, betonte Jürgen Schell. Darauf könnten sich die betroffene­n Eltern verlassen.

Einnahmen aus Gewerbeste­uer

Die Einnahmen stammen neben der Gewerbeste­uer und den Landesmitt­eln vor allem aus der Grundsteue­r und der Einkommens­steuer mit insgesamt rund 2,8 Millionen Euro. Beide Steuerarte­n sind in der jüngsten Vergangenh­eit kontinuier­lich, aber auch nur leicht angestiege­n. Neben der Sanierung des Kindergart­ens und dem Erwerb von Bauland nimmt Ingoldinge­n in den kommenden Jahren insbesonde­re die Sanierung von Gemeindest­raßen, die Verbesseru­ng des Hochwasser­schutzes in Degernau sowie die Sanierung der Sporthalle in Muttenswei­ler in den Fokus. Auf der Agenda stehen aber auch noch die Sanierung des Rathauses in Ingoldinge­n oder die Kanalsanie­rung im Zuge der Ortsdurchf­ahrt in Winterstet­tenstadt. „Wir sind bei den Gemeindefi­nanzen auf einem guten Weg“, fasste der Bürgermeis­ter zusammen.

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FOTO: JENS WOLF/DPA

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