Schwäbische Zeitung (Biberach)
Kirchdorf will Wilhelm-Sailer-Kindergarten erweitern
Nachfrage nach Kleinkindbetreuungsplätzen steigt überraschend an – Kosten für Neubau betragen 920 000 Euro
- Der Kindergarten Wilhelm-Sailer in Oberopfingen soll um zwei Gruppen baulich erweitert werden. Nach ersten Schätzungen belaufen sich die Kosten für das Projekt auf rund 920 000 Euro, wobei die Kosten für Außenlage sowie Einrichtung wie Möbel und Küche darin noch nicht enthalten sind. Die Verwaltung strebt an, dass der Anbau im August 2018 bezugsfertig ist.
„Dieses Thema ist überraschend und schnell auf den Tisch gekommen“, sagt Kirchdorfs Bürgermeister Rainer Langenbacher auf SZ-Anfrage. Denn die diesjährige Elternumfrage hat ergeben: Die Kirchdorfer Eltern melden ihre Kinder immer früher für den Kindergarten an. Für das kommende Kindergartenjahr seien 18 Kinder mehr gemeldet, als es Plätze gibt. „Gerade in der Kleinkindbetreuung
KIRCHDORF
ist der Bedarf deutlich größer geworden“, sagt Langenbacher. Das zwingt die Verwaltung zu handeln. Ein zentraler Punkt des Maßnahmenpakets, das der Gemeinderat bei seiner Sitzung im März verabschiedet hatte, war die zweiklassige Erweiterung des Oberopfinger Kindergartens.
17 Bauplätze verkauft
Im Hinblick auf die neuen Baugebiete geht weder der Gemeinderat noch die Verwaltung davon aus, dass es sich bei den hohen Anmeldezahlen um ein einmaliges Phänomen handelt. „Im Baugebiet Heimertinger Weg IV in Oberopfingen sind bereits 17 der 20 Bauplätze veräußert“, erläutert Langenbacher.
Vor diesem Hintergrund will die Kommune bei der Erweiterung des Kindergartens auf die Tube drücken. Deshalb entschied der Gemeinderat in dieser Woche, die Firma Göppel, ein Unternehmen aus Kirchdorf, mit den Arbeiten zu beauftragen. Der Vorteil bei dem wirtschaftlichsten Bieter: „Es ist alles aus einer Hand und wir bekommen einen schlüsselfertigen Kindergartenanbau“, erklärt Langenbacher. Durch das Beauftragen der Kirchdorfer Firma spare die Kommune Zeit, weil sie Arbeiten nicht einzeln ausschreiben müsse. Die Ausarbeitung der Pläne übernimmt das Architekturbüro Geiger, das in der jüngsten Sitzung erste Ansichten präsentierte.
So soll bei der anstehenden Erweiterung darauf geachtet werden, Strom-, Wasser-, Abwasser- und Heizungsleitungen so zu verlegen, dass bei Bedarf ein weiterer Anbau an das Gebäude möglich ist. Gleichzeitig soll geprüft werden, ob es wirtschaftlich Sinn ergibt, eine Photovoltaikanlage mit oder ohne Batteriespeicherbetrieb für den Eigenverbrauch des erzeugten Stroms zu installieren. Erst wenn der Entwurf mit dem Kommunalverband für Jugend und Soziales abgestimmt ist, kann die Gemeinde weitere Schritte einleiten. Ein grober Zeitplan sieht vor, noch im Herbst mit dem Bau zu beginnen. Bezugsfertig soll der Anbau dann im August 2018 sein. Langenbacher sagt: „Das kurze Zeitfenster bedeutet Höchstleistungsport.“