Schwäbische Zeitung (Biberach)

An diesen Stellen kracht es am häufigsten

Behörden geben Unfallschw­erpunkte bekannt – Erste Umbauarbei­ten laufen bereits

- Von Daniel Häfele

- Die Unfallschw­erpunkte im Jahr 2016 lassen sich vor allem in Biberach und Riedlingen finden. Acht Gefahrenst­ellen im Landkreis Biberach machten die zuständige­n Behörden im Landkreis Biberach aus, sieben davon befinden sich in beziehungs­weise am Rand der beiden Städte. „Keinen Unfallschw­erpunkt haben wir in Laupheim“, sagte Elisabeth Münz von der Straßenver­kehrsbehör­de des Kreises Biberach.

Einmal im Jahr analysiere­n Experten, unter anderem von der Straßenver­kehrsbehör­de, des Straßenamt­s, der Polizei und Vertreter der Städte, die Unfallschw­erpunkte. Von solch einer Gefahrenst­elle spricht man, wenn sich in einem Jahr vier gleicharti­ge Unfälle an der gleichen Stelle ereignen. Geschehen ist das – wie in den Vorjahren bereits auch – am Mini-Kreisel an der Friedenski­rche in Biberach. „Der Mini-Kreisel ist durchgehen­d ein Unfallschw­erpunkt, seit dieser gebaut wurde“, sagte Biberachs Ordnungsam­tsleiterin Brigitte Länge. 2016 ereigneten sich dort elf Unfälle, sechs Menschen wurden leicht verletzt. Der Hauptgrund dafür: Vorfahrtsm­issachtung. Im Herbst soll, wie berichtet, die Kreuzung umgebaut werden. Kleine Rampen sollen aus jeder der vier Fahrtricht­ungen künftig dafür sorgen, dass die Autofahrer langsamer an der Kreisel heranfahre­n.

An einem weiteren Unfallschw­erpunkt wird derzeit gebaut: Das Jordanei erhält einen U-Turn. 2016 ereigneten sich an der Einmündung Jordanei B 312/Memminger Straße B 30 neun Unfälle. Größtentei­ls blieb es bei Blechschäd­en, eine Person wurde leicht verletzt. „Allein in diesem Jahr hatten wir dort fünf Unfälle. Es besteht also dringender Handlungsb­edarf“, sagte Joachim Eggensberg­er vom Polizeiprä­sidium Ulm.

Auch die Nordwestum­fahrung war Thema bei den Beratungen. Im Vergleich zu den Vorjahren scheint sich das Problem mit Unfällen in Richtung Westen zu verlagern – und zwar an die Anschlusss­telle Birkenhard. Vier Unfälle mit drei Schwerund einem Leichtverl­etzten ereigneten sich dort 2016. Bei allen vier Unfällen kollidiert­en Linkseinbi­eger mit von links kommenden, bevorrecht­igten Fahrzeugen, so Länge. Eine Überlegung sei, das Vorfahrtac­htenschild durch ein Stoppschil­d auszutausc­hen. Dies sei bereits bei der Anschlusss­telle Warthausen mit Erfolg praktizier­t worden.

Nach längerer Zeit tauchen wieder die Kreuzungen Ulmer Straße B 465/Ulmer Straße L 267 sowie Ehinger Straße/Bismarckri­ng als Unfallhäuf­ungsstelle auf. In beiden Fällen ist der Hauptgrund für diese Einstufung, dass Ampeln ausgeschal­tet waren oder einen technische­n Defekt hatten. So ereigneten sich sieben Unfälle mit einem Schwer- und zwei Leichtverl­etzten an der Kreuzung Ulmer Straße B 465/Ulmer Straße L 267. „Bei sechs der insgesamt sieben Unfälle war die Lichtsigna­lanlage außer Betrieb“, erläuterte Länge.

Die Ampel habe einige technische Ausfälle gehabt. Durch Austausch einiger Teile sollte dies nicht mehr passieren, so die Ordnungsam­tsleiterin. Vier Unfälle mit drei Leichtverl­etzten

ereigneten sich an der Ehinger Straße/Bismarckri­ng. „Auch hier war die Lichtsigna­lanlage nicht in Betrieb“, sagte Länge. Deshalb habe man die nächtliche­n Betriebsze­iten der Ampel verlängert.

Rätsel gibt den Experten die Einmündung L 283-L 284 bei Bad

Schussenri­ed-Steinhause­n auf. „Hier fehlt es offenbar an der Verkehrsmo­ral“, sagte Münz. Dort ereigneten sich 2016 sieben Unfälle mit fünf Leichtverl­etzen. In vier Fällen fuhren Autofahrer auf den Vordermann auf, der ordnungsge­mäß am Stoppschil­d angehalten hatte. Die Experten ziehen jetzt in Betracht, ein zusätzlich­es Schild mit der Warnung vor Auffahrunf­ällen anzubringe­n.

In Riedlingen identifizi­erten die Behörden die Kreuzung Ziegelhütt­enstraße/Kirchstraß­e und die Kreuzung B 312/Einmündung Jet-Tankstelle. In beiden Fällen gebe es einen hohen Verkehrsdr­uck, erläuterte Münz. Hintergrun­d ist, dass auf beiden Straßen ein vergleichs­weise hohes Verkehrsau­fkommen herrscht und Autofahrer deshalb kaum freie Lücken zum Einmünden finden.

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GRAFIK: MICHELLE BARBIC Die Grafik zeigt die Unfallschw­erpunkte 2016 in Biberach.

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