Schwäbische Zeitung (Biberach)
An diesen Stellen kracht es am häufigsten
Behörden geben Unfallschwerpunkte bekannt – Erste Umbauarbeiten laufen bereits
- Die Unfallschwerpunkte im Jahr 2016 lassen sich vor allem in Biberach und Riedlingen finden. Acht Gefahrenstellen im Landkreis Biberach machten die zuständigen Behörden im Landkreis Biberach aus, sieben davon befinden sich in beziehungsweise am Rand der beiden Städte. „Keinen Unfallschwerpunkt haben wir in Laupheim“, sagte Elisabeth Münz von der Straßenverkehrsbehörde des Kreises Biberach.
Einmal im Jahr analysieren Experten, unter anderem von der Straßenverkehrsbehörde, des Straßenamts, der Polizei und Vertreter der Städte, die Unfallschwerpunkte. Von solch einer Gefahrenstelle spricht man, wenn sich in einem Jahr vier gleichartige Unfälle an der gleichen Stelle ereignen. Geschehen ist das – wie in den Vorjahren bereits auch – am Mini-Kreisel an der Friedenskirche in Biberach. „Der Mini-Kreisel ist durchgehend ein Unfallschwerpunkt, seit dieser gebaut wurde“, sagte Biberachs Ordnungsamtsleiterin Brigitte Länge. 2016 ereigneten sich dort elf Unfälle, sechs Menschen wurden leicht verletzt. Der Hauptgrund dafür: Vorfahrtsmissachtung. Im Herbst soll, wie berichtet, die Kreuzung umgebaut werden. Kleine Rampen sollen aus jeder der vier Fahrtrichtungen künftig dafür sorgen, dass die Autofahrer langsamer an der Kreisel heranfahren.
An einem weiteren Unfallschwerpunkt wird derzeit gebaut: Das Jordanei erhält einen U-Turn. 2016 ereigneten sich an der Einmündung Jordanei B 312/Memminger Straße B 30 neun Unfälle. Größtenteils blieb es bei Blechschäden, eine Person wurde leicht verletzt. „Allein in diesem Jahr hatten wir dort fünf Unfälle. Es besteht also dringender Handlungsbedarf“, sagte Joachim Eggensberger vom Polizeipräsidium Ulm.
Auch die Nordwestumfahrung war Thema bei den Beratungen. Im Vergleich zu den Vorjahren scheint sich das Problem mit Unfällen in Richtung Westen zu verlagern – und zwar an die Anschlussstelle Birkenhard. Vier Unfälle mit drei Schwerund einem Leichtverletzten ereigneten sich dort 2016. Bei allen vier Unfällen kollidierten Linkseinbieger mit von links kommenden, bevorrechtigten Fahrzeugen, so Länge. Eine Überlegung sei, das Vorfahrtachtenschild durch ein Stoppschild auszutauschen. Dies sei bereits bei der Anschlussstelle Warthausen mit Erfolg praktiziert worden.
Nach längerer Zeit tauchen wieder die Kreuzungen Ulmer Straße B 465/Ulmer Straße L 267 sowie Ehinger Straße/Bismarckring als Unfallhäufungsstelle auf. In beiden Fällen ist der Hauptgrund für diese Einstufung, dass Ampeln ausgeschaltet waren oder einen technischen Defekt hatten. So ereigneten sich sieben Unfälle mit einem Schwer- und zwei Leichtverletzten an der Kreuzung Ulmer Straße B 465/Ulmer Straße L 267. „Bei sechs der insgesamt sieben Unfälle war die Lichtsignalanlage außer Betrieb“, erläuterte Länge.
Die Ampel habe einige technische Ausfälle gehabt. Durch Austausch einiger Teile sollte dies nicht mehr passieren, so die Ordnungsamtsleiterin. Vier Unfälle mit drei Leichtverletzten
ereigneten sich an der Ehinger Straße/Bismarckring. „Auch hier war die Lichtsignalanlage nicht in Betrieb“, sagte Länge. Deshalb habe man die nächtlichen Betriebszeiten der Ampel verlängert.
Rätsel gibt den Experten die Einmündung L 283-L 284 bei Bad
Schussenried-Steinhausen auf. „Hier fehlt es offenbar an der Verkehrsmoral“, sagte Münz. Dort ereigneten sich 2016 sieben Unfälle mit fünf Leichtverletzen. In vier Fällen fuhren Autofahrer auf den Vordermann auf, der ordnungsgemäß am Stoppschild angehalten hatte. Die Experten ziehen jetzt in Betracht, ein zusätzliches Schild mit der Warnung vor Auffahrunfällen anzubringen.
In Riedlingen identifizierten die Behörden die Kreuzung Ziegelhüttenstraße/Kirchstraße und die Kreuzung B 312/Einmündung Jet-Tankstelle. In beiden Fällen gebe es einen hohen Verkehrsdruck, erläuterte Münz. Hintergrund ist, dass auf beiden Straßen ein vergleichsweise hohes Verkehrsaufkommen herrscht und Autofahrer deshalb kaum freie Lücken zum Einmünden finden.