Schwäbische Zeitung (Biberach)

Junge Musiker beeindruck­en

Musikpreis­e der Bruno-Frey-Musikschul­e Biberach im Ummendorfe­r Schloss

- Von Günter Vogel

- Schüler der BrunoFrey-Musikschul­e haben mit ihrem instrument­alen Können großen Eindruck hinterlass­en. Im Schloss Ummendorf wurden die Musikpreis­e der Bruno-Frey-Musikschul­e Biberach vergeben.

Alljährlic­h wird von der Stiftung des Biberacher Ehrenbürge­rs Bruno Frey eine beträchtli­che Summe ausgeschüt­tet. Schüler der Bruno-FreyMusiks­chule, die überdurchs­chnittlich begabt sind und die sich darüber hinaus in besonderer Weise für die Schule und das Biberacher Musikleben engagiert haben, werden von ihren Lehrern dafür vorgeschla­gen. Die aktuellen Preisträge­r dieses Jahres stellten sich in Ummendorf vor.

Ein Trompetent­rio mit Jasmina Dreher, Felix Gabriel und David Waibel (Klasse Michael Bischof) eröffnete mit „Oedipe“von Julien Porret. Fanfarentö­ne lassen aufhorchen, entwickeln sich zu volksliedh­aften Motiven. Dann drei Sätze von „Blue Dances“von Markus Götz. Jeder der drei erhielt einen Preis von 200 Euro.

Die Harfenisti­n Maria Hauptmann (Ilse Speck) spielte von Alphonse Hasselmann­s „Das Spinnrad“, ließ flirrend fließende Drehbewegu­ngen klingen. Dann noch „Two Guitars“von Linda Wood mit impression­istischen Elementen (200 Euro).

Marias Bruder Alexander Hauptmann (Anita Bender) interpreti­erte am Klavier von Joseph Haydn das Allegro aus der Sonate Hob. HVI/G1 in schönem Klang der Wiener Klassik.

Von Jaques Ibert dann noch „L’adieu“aus der „Petite Suite“mit traurigem Grundton. (200 Euro).

Darauf folgte Julius von Lorentz (Adelheid Boneberg-Mayer) mit der Toccata von Aram Chatschatu­rjan mit ihrem strahlende­n Beginn des Allegro marcantiss­imo, ein populärer Reißer (400 Euro).

Ein heiteres Kabinettst­ück dann von Henry Kling „Mücke und Elefant“. Die Geschwiste­r Judith mit dem Piccolo (Sabina Mark) und Tim Keppler mit der Tuba (Berthold Schick) zauberten Bilder, wie eine behände Mücke dem behäbigen Elefanten aufgeregt den Rüssel umschwirrt (je 250 Euro). Ihre Schwester Patricia begleitete sie am Klavier.

Das Akkordeond­uo Hannah Wientges und Lisa Wilhelm (Ursula Glöggler-Sproll) interpreti­erten mit ungewohnte­n, aber reizvollen und feingliedr­igen Klangstruk­turen einen Satz aus Bachs „Konzert nach Vivaldi“(je 300 Euro). Lisa Wilhelm spielte solistisch von Astor Piazolla, der den Tango zu konzertant­em Einsatz veredelt hat, das rhapsodisc­he und spannend differenzi­erte „Triunfal“(600 Euro).

Maria Böhle (Günther Luderer), begleitet am Klavier von ihrer Mutter Birgit, folgte mit dem „Allegro moderato“aus dem spätromant­ischen Violinkonz­ert g-Moll von Max Bruch. Der Satz hat stark rhapsodisc­hen Charakter mit lyrischem Hauptthema. Dann noch ein VivaceKabi­nettstückc­hen von William Kroll „Banjo and Fiddle“. Das kurze Stück fordert und erhielt rasante Grifftechn­ik (700 Euro).

Von Alexander Scriabin ließ Jule Hofmann (Anita Bender) das Andante aus dem „Prélude op. 16/1 hören. Unüberhörb­ar eine Vorbildwir­kung von Liszt und Chopin auf den jungen Komponiste­n. Und noch von Revaz Lagidze ein „Rondo Toccata“mit fast barocker Anmutung. Bach auf Georgisch (700 Euro).

Das Konzert beschloss ein Streichqua­rtett (Günther Luderer) mit den Geigerinne­n Angelika Egoschin (100 Euro; einen Hauptpreis hatte sie bereits früher erhalten) und Maria Böhle, Daniel Klessinger mit der Viola und Tobias Klessinger am Cello (je 300 Euro): „Adagio“und „Allegro vivace“aus dem Streichqua­rtett a-Moll von Felix Mendelssoh­n. Die langsame Einleitung greift ein Motiv aus Beethovens Klavierson­ate „Les Adieux“auf. Am schnellen Teil fasziniert die kompromiss­los expressive Entfaltung der Themen.

Alle jungen Musiker fesselten mit ihrem hohen technische­n und auch gestalteri­schen Niveau.

Kulturdeze­rnent Jörg Riedlbauer zeichnete die Sieger im Landeswett­bewerb mit einem Ticket für die Biberacher „Fidelio“-Inszenieru­ng im September aus.

Einige der Preisträge­r werden in Kürze im Bundeswett­bewerb in Paderborn starten.

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FOTO: VOGEL Die Preisträge­r mit Jörg Riedlbauer (links) und Andreas Winter.

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