Schwäbische Zeitung (Biberach)

Schauspiel und Rauschbril­le öffnen Schülern die Augen

Alkohol- und Drogenpräv­ention der Mühlbachsc­hule in Schemmerho­fen mit der Gruppe Sakramo 3D

- Von Aileen Pachonick

- Um Alkoholund Drogenpräv­ention ist es in einem Theaterstü­ck in der Mühlbachha­lle in Schemmerho­fen gegangen. Mit dem Stück „you better wALK alone“haben zwei Theaterpäd­agoginnen von der Gruppe Sakramo 3D Schülern der Mühlbach-Gemeinscha­ftsschule und der Friedrich-Uhlmann-Schule Laupheim gezeigt, wie sie eine gesunde Position zum Thema Alkohol entwickeln können.

Die Geschichte handelt hauptsächl­ich von Mara, Sophie, Niklas und Enes, die alle ihren unterschie­dlichen Umgang mit diesem Thema haben. Abwechseln­d schlüpften die Schauspiel­erinnen Sarah Gros und Monika Wieder in die unterschie­dlichen Rollen und regten die Jugendlich­en an, über die Figuren und ihr Verhalten nachzudenk­en: Sophie, die alles ausprobier­en möchte und es als toll empfindet, wenn sie betrunken ist. Ihre ältere Schwester Mara, die sich lieber von Alkohol und Drogen fernhält und sich mehr für das Lesen begeistern kann. Niklas, dessen Mutter Alkoholike­rin ist und sich zwangsläuf­ig intensiv damit auseinande­rsetzt, was Sucht überhaupt ist. Enes, der als gläubiger Moslem nicht versteht, warum er nicht ab und zu mal ein Bier trinken kann. Und dann gibt es noch die Clique in der Schule, die auch gerne mal zu mehr als nur Alkohol greift.

Dem Gruppendru­ck widerstehe­n

Nach dem Theaterstü­ck gab es eine theaterpäd­agogische Nacharbeit für die Siebt- und Achtklässl­er, bei der die Schauspiel­erinnen Gros und Wieder das Thema nochmals aufgriffen. Spielerisc­h machten die Frauen auf die Gefahren aufmerksam. Beispielsw­eise mussten die Schüler einen Parcours mit einer 1,7Promille-Brille nachlaufen. „Unser Ziel ist es, den Schülern Denkanstöß­e über die Volksdroge Alkohol und Drogen zu geben“, so die Schauspiel­erinnen. Außerdem solle das Selbstbewu­sstsein gesteigert werden, damit die Schüler sich trauen, in der Masse „Nein“zu sagen.

Ein Schüler sagte: „Ich fand das Theaterstü­ck sehr lehrreich und es war sehr interessan­t, die Brille zu tragen. Ich habe nicht gewusst, dass man nach 1,7 Promille kaum mehr geradeaus laufen kann.“Auch einer fand die Erfahrung mit der Brille „erschrecke­nd“.

Wissen, wo es Hilfe gibt

Die Sozialpäda­gogin Kathrin Goldhofer von der Mühlbachsc­hule sagt zum Sinn der Veranstalt­ung: „Die Schüler sollen auch erfahren, wo sie Hilfe bekommen und wissen, was zu tun wäre, wenn etwas passiert ist.“

Mit diesem Theaterstü­ck wollen Gros und Wieder verdeutlic­hen, was unter Alkohol- und Drogeneinf­luss passieren kann. Die Eigen- und Fremdwahrn­ehmung drifte auseinande­r, die Hemmschwel­le sinke und die Gewaltbere­itschaft nehme zu. „Es kann ein gefährlich­er Mut entwickelt werden, der in einem Unglück enden kann“, so die Schauspiel­erinnen. Die Kosten für diesen Tag wurden durch den kommunalen Prävention­spakt „Komm“finanziert. Für die Schüler war die Vorstellun­g deshalb kostenlos, erläuterte Heike Küfer vom Landratsam­t Biberach. Informatio­nen zur Theatergru­ppe unter www.sakramo3d.de.

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FOTO: AILEEN PACHONICK In dem Theaterstü­ck wurde ein bei jungen Leuten bekanntes Trinkspiel dargestell­t, um vor den Gefahren zu warnen.

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