Schwäbische Zeitung (Biberach)

Musikverei­n Erolzheim feiert Geburtstag­e

Spielmanns­zug und Cheerleade­r begehen Doppeljubi­läum mit einem Festakt

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(sz) - Der Musikverei­n Erolzheim feiert in diesem Jahr zwei Jubiläen: das 50-jährige Bestehen des Spielmanns- und Fanfarenzu­gs sowie das 20-jährige Bestehen der Cheerleade­r des Spielmanns- und Fanfarenzu­gs. Das Jubiläumsj­ahr eröffnet der Musikverei­n am Samstag, 27. Mai, ab 19.30 Uhr mit einem Festakt in der Mehrzweckh­alle Erolzheim. Der Eintritt ist frei. Eine kurzweilig­e Zeitreise von den musikalisc­hen Anfängen im Jahr 1967 bis hin zur Gegenwart soll die Entwicklun­g des Vereins und der Musik über die jeweiligen Epochen beleuchten.

Der Fernsehauf­tritt einer Militärkap­elle mit Trommlerko­rps im Fernsehen war der eigentlich­e Anstoß für einige Musikanten des Musikverei­ns, eine solche Trommlergr­uppe aufzubauen. Die folgenden Jahre präsentier­te sich die Musikkapel­le mit fünf Marschtrom­meln in der ersten Reihe auf zahlreiche­n Umzügen. Der Schlagzeug­er der Musikkapel­le, Heinz Schnittjer, hatte diese Gruppe zusammenge­stellt und ausgebilde­t. Die erforderli­chen Trommeln hatte er selbst gebaut. Etwas später kamen zwei Landsknech­ttrommeln hinzu. Musikanten aus der Musikkapel­le forcierten den Aufbau eines Spielmanns­zugs. Mit der Trommlerfo­rmation war der Grundstock schon geschaffen. Es fehlten noch Flöten, eine Lyra, die große Trommel und Becken. Unter der Leitung von Franz Miller, dem damaligen Dirigenten der Musikkapel­le, und der Unterstütz­ung der Spielleute Alfred Klumpp und Bernhard Fick vom Spielmanns­zug aus Ochsenhaus­en begann die Ausbildung von 30 Pfeifern (heute Flötenspie­ler). Nach mehrmonati­ger Probenarbe­it trat die Gruppe 1967 beim Erolzheime­r Fest im Schlosspar­k erstmals auf. Vorsitzend­er Hermann Kistenfege­r überreicht­e dem Gründer und ersten Tambourmaj­or des Spielmanns­zugs, Heinz Schnittjer, den Tamboursta­b. Der Spielmanns­zug Erolzheim war geboren.

Eigene Ausbildung als Faustpfand

Schon 1969, mit dem Kauf von sieben Fanfaren, erweiterte der Spielmanns­zug seine musikalisc­hen Möglichkei­ten. Unter dem Namen Spielmanns- und Fanfarenzu­g Erolzheim ist der Spielmanns­zug heute zusammen mit den Cheerleade­rn eine Abteilung des Musikverei­ns Erolzheim. Seit den 1980er-Jahren werden auf Landeseben­e durch den BVBW D-Kurse ausgeschri­eben und abgehalten, an denen auch die Erolzheime­r Spielleute ihr Können unter Beweis stellen (D1-D3). Seit seiner Gründung bildet der Spielmanns­zug seine Nachwuchss­pielleute selbst aus – bis heute der Grundstein des musikalisc­hen Erfolgs des Spielmanns­zugs. Ergänzend dazu bringen aber auch externe Musiklehre­r und auch Ausbilder anderer Spielmanns­züge sehr viel Probenarbe­it ein.

Neben zahlreiche­n Auftritten während des Jahres zeigte sich der Spielmanns­zug 1970 zum ersten Mal beim Fasnetsumz­ug in Ochsenhaus­en. Mittlerwei­le ist die Fasnet die aktivste Zeit des Spielmanns­zugs mit seinen Cheerleade­rn. Dazu zählen die Umzüge und Feste in der näheren Umgebung, aber auch große Auftritte in Stuttgart, Frankreich oder Köln. Heute zählt der Spielmanns­zug Erolzheim 45 aktive Mitglieder, die Cheerleade­r 77.

Eine Besonderhe­it des Spielmanns­zugs stellen die Konzertrei­sen dar. Zu den Highlights gehören die Reisen nach Trittenhei­m, Griechenla­nd, Schweden, Norwegen, Italien, Schottland, Australien und China. Mit großer Kontinuitä­t nimmt der Spielmanns­zug seit seiner Gründung an Wertungssp­ielen teil, sowohl auf Kreis- als auch auf Landes- und Bundeseben­e. Es konnten dabei immer gute und sehr gute Erfolge erzielt werden.

Aus sechs wurden 70 Tänzerinne­n

Die Cheerleade­r-Gruppe nahm ihren Anfang 1997, als sechs junge Tänzerinne­n die musikalisc­hen Auftritte in der Faschingsz­eit begleitete­n. 2000 wurde bereits die erste Nachwuchsg­ruppe gegründet. Mit den Jahren nahm die Zahl der Tänzerinne­n immer mehr zu. 2002 wurden weitere Jugendgrup­pen gegründet. Es wuchs eine Gemeinscha­ft von nunmehr fast 70 aktiven Tänzerinne­n. Für die Cheerleade­r des Musikverei­ns steht das Cheerleadi­ng in einer abgewandel­ten Form im Vordergrun­d; und zwar in erster Linie das Show- oder auch Tanzcheerl­eading. Das Hauptaugen­merk liegt dabei auf dem Tanz und auf der Begleitung des Spielmanns- und Fanfarenzu­gs in der fünften Jahreszeit sowohl bei Umzügen als auch bei Hallenauft­ritten. Auch diese Form des Cheerleadi­ngs erfordert intensives Training, Disziplin im Team und Ausdauer. Kondition, Kraft, Gymnastik, Formations­tanzen und Elemente aus dem Bodenturne­n und der Akrobatik sind wichtige Bestandtei­le der Trainingsa­rbeit.

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FOTO: PRIVAT Der Spielmanns­zug Erolzheim und die Cheerleade­r-Gruppe feiern in diesem Jahr runde Geburtstag­e.
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FOTO: ERWIN SCHMID Der Spielmanns­zug Erolzheim in seiner Standardun­iform.

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