Schwäbische Zeitung (Biberach)
DM-Titel ist das Ziel
Helga und Henry Bohlig aus Äpfingen wollen bei der Ultraleichtflug-DM ganz vorn landen
- Das amtierende deutsche Vizemeister-Ehepaar im Ultraleichtfliegen will dieses Jahr endlich den DM-Siegerpokal mit nach Hause nehmen. Die Rede ist von Helga und Henry Bohlig aus Äpfingen, die im Vorjahr den DM-Titel nur knapp verpasst hatten.
Im vergangenen Jahr waren Bohligs nach sieben Wertungsdurchgängen in den Disziplinen Präzisionsfliegen, Starten und Landen Zweiter hinter dem Team Reichert, das auch schon bei einer EM und WM teilgenommen hat. Das macht dem Ehepaar aus Äpfingen Hoffnung, dass es diesmal bei der DM, die noch bis Sonntag im niederrheinischen Goch ausgetragen wird, mit dem Titel klappen kann. Ausgerichtet wird die DM vom LSV Hoch, Veranstalter sind der Deutsche Aeroclub und der Deutsche Ultraleichtflugverband.
Auch bei der 28. DM-Auflage erwarten die Teilnehmer Disziplinen wie Navigationsaufgaben, anspruchsvolle Präzisions-Flugmanöver wie Ziellandungen mit und ohne Motorkraft sowie das Auffinden von Geländepunkten. Die Besonderheit in diesem Jahr ist, dass die Meisterschaft für alle Deutsch sprechenden Piloten aus den Nachbarländern Österreich, Schweiz und Niederlande offen ist. Diese fliegen jedoch nicht um den DM-Titel mit.
Am Montag flogen Bohligs bereits die 600 Kilometer nach Goch, um sich mit den Verhältnissen vor Ort vertraut zu machen. Das Gelände, auf dem die DM ausgetragen wird, liegt laut Helga Bohlig nahe der holländischen Grenze und nur 50 Meter über dem Meeresspiegel. Da hätten die Maschinen wesentlich mehr Leistung als auf dem Land. „Der vierstündige Flug von Bad Saulgau ins niederrheinische Goch war ein Hochgenuss“, so Henry Bohlig.
Höchste Präzision ist gefragt
„Wir sind schon total aufgeregt, aber bestens vorbereitet“, sagte Henry Bohlig zum DM-Start. Die letzten Wochen hätten sich er und seine Ehefrau am Flugplatz in Bad Saulgau auf die Meisterschaft vorbereitet, dort stehen die beiden Ultraleichtflugzeuge der Bohligs. Nichts sei bei der Vorbereitung dem Zufall überlassen worden. Auch die Flieger wurden umfassend gecheckt. „Wir und die Flieger haben es drauf“, ergänzt er. Dies zeigten beide bereits im Vorjahr in verschiedenen Disziplinen, in denen sie die Höchstpunktzahl bekamen. Bohligs schafften es seinerzeit, die vorgegebenen Strecken exakt abzufliegen und die Geschwindigkeiten, welche durch Zeittore gemessen wurden, einzuhalten. Auch die Geländepunkte konnten sie ohne Probleme vom Flugzeug aus erkennen. Als ihre Spezialdisziplin bezeichnen die Bohligs, die in Bad Saulgau eine eigene Flugschule betreiben, jedoch den Kurzstart über ein ein Meter hohes Hindernis mit ihrem Flugzeug vom Typ „Zlin Savage“. „Dieser Flugzeugtyp ist für solche Meisterschaften perfekt“, sagt Helga Bohlig.
Die Ziellandewettbewerbe mit Motorantrieb und mit stillgelegtem Triebwerk seien eine besondere Herausforderung. Die Schwierigkeit liegt darin, im Gleitflug den Flieger in der ersten Fünf-Meter-Markierung der Landebahn abzusetzen. „Dann gibt es die Höchstpunktzahl“, erklärt Henry Bohlig. „Wir harmonieren nach 29 Ehejahren zu Hause wie auch im Flugzeug perfekt miteinander“, so Helga Bohlig. Auch deshalb hoffen Bohligs darauf, in diesem Jahr endlich den DM-Titel holen zu können. Weiter Informationen zur Ultraleichtflug-DM gibt es unter www.hb-air.de