Schwäbische Zeitung (Biberach)
Warum so schüchtern?
Zu dem Artikel „Keine Macht den Feinden der Demokratie“, erschienen am 24. Mai, erreichten die SZ zwei Leserbriefe. Biberach vereint im Kampf gegen die Feinde der Demokratie, dieses Bündnis für Demokratie und Toleranz lässt ja reichlich Spielraum für Interpretationen.
Aber immerhin, die Initiatoren haben es gleich auf die erste Seite der Schwäbischen geschafft, zusammen mit der Schlagzeile über den Bombenanschlag in Manchester. Erkenne ich da einen ungewollten Zusammenhang, ist es ein Bündnis gegen Islamismus und Terror?
Wäre eigentlich logisch, aus dieser Richtung, so scheint es mir, geht die eigentliche Gefahr für unsere offene Gesellschaft aus. Ich schau mir den Bericht noch mal genauer an, gegen Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Extremismus. Oh ja, das sind edle Ziele, das kann man unterschreiben! Komisch, ich werde das Gefühl nicht los, dass es eigentlich ein Bündnis gegen die AfD ist, halt unter anderem Namen.
Ist ja auch erlaubt, aber warum so schüchtern? Ach richtig, Parteipolitik soll ja nicht betrieben werden.
Oder springen in Biberach ein paar Reichsbürger umher, mit 'nem Luftgewehr im Keller, planen die den bewaffneten Aufstand?
Beherrschen am Abend die braunen Horden den Marktplatz und machen den braven Biberacher Bürgern Angst?
Ich bin vom Land, keine Ahnung, was in der Stadt so alles läuft. Aber jetzt kann ich wieder ruhig schlafen, wo die Streiter für Toleranz und Freiheit das Abendland verteidigen, brauch ich mich vor nichts zu fürchten, gell kleiner Bär?! Robert Renk, Attenweiler