Schwäbische Zeitung (Biberach)
Genug gelobt – in Monaco zählt es
MONACO
(SID) - Den Kampf um seinen womöglich größten Sieg für Ferrari eröffnete Sebastian Vettel mit einem Rekord: Streckenbestzeit in Monaco, der erste Platz im Training, gleich sieben Zehntel trennten ihn vom großen Rivalen Lewis Hamilton – vor dem Großen Preis am Sonntag (14 Uhr/RTL und Sky) wirkt der erste Ferrari-Triumph in Monaco seit 16 Jahren plötzlich greifbar. Nach fünf Saisonrennen hat der Deutsche ohnehin längst in den Titelmodus geschaltet – und kaum noch Lust, über die Stärken seines Gegners zu reden. „Ich respektiere Lewis auf der Strecke“, sagte Vettel in Monaco auf eine entsprechende Nachfrage. „Aber das muss ich doch nicht ständig wiederholen.“Auch Hamilton sollte im Fürstentum zum wiederholten Male erzählen, was er am Fahrer Vettel besonders bewundere. Er reagierte mit einem schiefen Grinsen. „Sein Auto“, sagte der Engländer dann. Die Flitterwochen neigen sich dem Ende zu.
In Monaco nämlich geht es um einen besonders großen Sieg. Und die Mercedes sind in den engen Straßen nicht als Favoriten am Start. Der lange Radstand des W08 könnte sich auf dem sehr speziellen Kurs als Nachteil erweisen, zudem ging Ferrari bislang besser mit den hier besonders wichtigen Ultrasoftreifen um. „Wir haben ein sehr starkes Paket, wir müssen vor nichts Angst haben“, sagt Vettel.
Ganz unabhängig vom Duell im Fürstentum aber stellen sich die Gegenspieler schon jetzt auf einen Abnutzungskampf bis zum Jahresende ein. „Und zwar an allen Fronten“, sagt Hamilton. „Physisch, mental, technisch. Wer den längsten Atem hat, der wird gewinnen.“Lobeshymnen auf den WM-Konkurrenten Nummer 1 wirken da tatsächlich fehl am Platz.