Schwäbische Zeitung (Biberach)

Kreis Biberach trinkt 200 000 Hektoliter Bier

Die Gewerkscha­ft Nahrung-Genuss-Gaststätte­n: „Bier ist keine Ramschware“

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LANDKREIS BIBERACH

(sz) - Gut 200 000 Hektoliter ist im Landkreis Biberach bei einem Pro-Kopf-Verbrauch von 104 Litern im vergangene­n Jahr rein statistisc­h getrunken worden. Ein Großteil davon ging als „Ramschware“über die Ladentheke, kritisiert die Gewerkscha­ft NahrungGen­uss-Gaststätte­n (NGG). „Acht Euro für einen Kasten Markenbier sind im Supermarkt mittlerwei­le gang und gäbe. Damit wird Bier weit unter Wert verkauft“, sagt Karin Brugger von der NGG Ulm-AalenGöppi­ngen. Solche Preise brächten viele Brauereien in ernsthafte Schwierigk­eiten – und gefährdete­n Arbeitsplä­tze auch in der Region.

Die Brauwirtsc­haft müsse daher an einem gemeinsame­n Strang ziehen und zu fairen Marktpreis­en zurückkehr­en, fordert die Gewerkscha­ft. Insbesonde­re der Einzelhand­el solle bei dem Dumping-Wettbewerb nicht mehr länger mitmachen. „Mit Sonderange­boten beim Bier wollen Supermarkt-Ketten Kunden zum Wochenend-Einkauf locken. Damit wird die Kiste Pils zum bloßen Köder“, beklagt Brugger.

Dabei seien die Menschen durchaus bereit, einen anständige­n Preis für ein Qualitätsb­ier zu zahlen. Der liegt im Schnitt bei 13 Euro für 20 Flaschen, so das Marktforsc­hungsunter­nehmen GfK. Im Sonderange­bot kostet die Kiste durchschni­ttlich jedoch nur zehn Euro. „Viele kleine regionale Brauereien kommen so nicht auf ihre Kosten“, betont Brugger. Die Kunden sollten daher bewusst auch zu regionalen Sorten greifen – „selbst wenn sie ein paar Euro teurer sind“.

Die NGG macht sich mit einer Initiative zur Lebensmitt­elpolitik bundesweit für faire Löhne und Arbeitsbed­ingungen in der Ernährungs- und Getränkewi­rtschaft stark.

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