Schwäbische Zeitung (Biberach)
Zypries: Mit USA reden
Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) setzt trotz der USA-Kritik von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf weiterhin gute Handelsbeziehungen mit den USA. „Wir müssen mit den Amerikanern weiter reden. Nicht reden ist keine Alternative“, sagte Zypries im ARD-„Morgenmagazin“. Die deutschen Firmen wollten weiter in den USA investieren und in den Wirtschaftsbeziehungen sei die „objektive Situation“bislang „wie sie immer war“. Bisher habe die neue US-Regierung noch keine Entscheidungen getroffen, sagte Zypries mit Blick auf Streitthemen wie die US-Kritik an den deutschen Exportüberschüssen. „Wir haben im Moment keine Veranlassung zu sagen, es wird so schwierig mit Amerika“, fügte die Ministerin hinzu. Auf die Frage, ob Deutschland sich nun verstärkt anderen Handelspartnern wie China und Indien zuwenden werde, sagte Zypries: „Selbstverständlich haben wir ein Interesse daran, auch mit allen anderen in dieser Welt gute Handelsbeziehungen zu haben.“Eine deutlich härtere Linie gegenüber dem US-Präsidenten Donald Trump vertritt der SPDChef Martin Schulz. Der sozialdemokratische Kanzlerkandidat rief am Montagabend zum Widerstand Europas gegen die Politik von Trump auf. Es sei „das Gebot der Stunde, sich diesem Mann mit allem, was wir vertreten, in den Weg zu stellen“, sagte Schulz bei einer SPD-Veranstaltung in Berlin. Europa sei der beste Schutz für die Demokratie, für die Wirtschaft und den sozialen Zusammenhalt. Der frühere EUParlamentspräsident hob hervor, dass er seit Jahrzehnten für ein starkes Europa eintrete. (dpa)