Schwäbische Zeitung (Biberach)
Erster Gottesdienst auf der Baustelle
Zusammenrücken ist künftig in der Biberacher Stadtpfarrkirche St. Martin angesagt
(sz) - In der Biberacher Stadtpfarrkirche St. Martin hat am Sonntag ein besonderer ökumenischer Gottesdienst der Predigtreihe zum Reformationsjubiläum stattgefunden. Es war gleichzeitig auch der erste Gottesdienst auf der Baustelle.
Zum ersten Mal war ein Pastor einer evangelischen Freikirche im Simultaneum als Gastprediger auf der Kanzel. Unter dem Motto des Gottesdiensts „Zwischen Himmel und Erde“gestaltete Ansgar Hamann, Pastor der Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Biberach, das Predigtthema.
Neben dem katholischen Stadtpfarrer Kaspar Baumgärtner und dem evangelischen Stadtpfarrer Ulrich Heinzelmann war erstmals ein Pastor der Biberacher Baptistengemeinde bei einem ökumenischen Gottesdienst mit von der Partie.
Auch außergewöhnlich, die unterschiedlichen Gottesdienstbesucher rückten enger und geschlossener als sonst auf den vorderen Kirchenbänken zusammen. Die Baustelle zeigt einheitsfördernde Wirkung, nicht zuletzt, da zwei Drittel der hinteren Bänke komplett abgesperrt sind.
Auf jeden Fall positiv war die Resonanz der meisten Gottesdienstbesucher, die sich über die neue geschlossene Sitzordnung freuten.
Auch die Impulse der Ansprache passten sehr gut dazu, es ging darin darum, sich von Umständen und Herausforderungen nicht einschüchtern zu lassen. So reagierten die Akteure und Gäste des Gottesdienstes flexibel und gelassen auf die Baustelle in der Kirche.
Nicht zuletzt gehe es bei einer Kirche, so Pastor Ansgar Hamann, nicht in erster Linie um ein repräsentatives Gebäude, sondern um einen stillen Ort der Einkehr und des Gebets, aber auch um einen Ort des Feierns.
Abschließend sagte der katholische Stadtpfarrer, Kaspar Baumgärtner, zu den rund 200 Besuchern mit ganz unterschiedlichem Hintergrund: „Wir sind alle lebendige Steine, aber wir brauchen die Kraft des Heiligen Geistes.“
Die Geldspenden für diesen kreativen Gottesdienst mit Lobpreisband und Orgelmusik waren für die Renovierungsarbeiten der Stadtpfarrkirche bestimmt.