Schwäbische Zeitung (Biberach)
Fahrplan der Buslinie 216 ändert sich
Sonntags fahren zwischen Biberach und Bad Wurzach keine Busse mehr
(böl) - Der Busfahrplan der Linie 216 ändert sich zum 1. Juni. Der Bus, der zwischen Biberach, Ummendorf, Eberhardzell und Bad Wurzach pendelt, fährt samstags künftig seltener und an Sonn- und Feiertagen gar nicht mehr. Das teilen der Verkehrsverbund Ding und das Landratsamt Biberach mit. Betreiber der Buslinie ist künftig die DB ZugBus RAB.
Ausgeschrieben wurde die Betreiberlizenz für die Buslinie nach geltendem EU-Vergaberecht, erklärt Peter Hirsch, Leiter des Verkehrsamts im Landkreis Biberach, auf SZ-Anfrage. Bisher bezuschusste der Landkreis Biberach den Betrieb der Buslinie. Das sei nach den geltenden gesetzlichen Richtlinien nun so nicht mehr möglich.
Kein Zuschuss mehr
Zwei Unternehmen hatten während des Ausschreibungsverfahrens eigenwirtschaftliche Angebote abgegeben. Diese haben im Verfahren dann Vorrang. Erfüllen muss der Betreiber bei der Aufstellung des Busfahrplans die Vorgaben aus dem geltenden Nahverkehrsplan. „Wir haben bei der Ausschreibung vorgegeben, dass 95 Prozent des heutigen Verkehrs abgedeckt werden müssen, mehr war nicht möglich, um trotzdem die Vorgabe der Eigenwirtschaftlichkeit zu erfüllen“, erklärt Hirsch. Zudem sei die Nutzung der Busse am Wochenende „gegen null“gegangen. „Es ist eine reine Schülerbuslinie.“Trotzdem müsse natürlich das öffentliche Verkehrsinteresse erfüllt werden. „Sollte die Gemeinde ein neues Baugebiet schaffen oder sich in irgendeiner anderen Form ein Bedarf etablieren, muss der öffentliche Nahverkehr darauf reagieren“, so Hirsch. Fraglich ist allerdings, wie dieser Bedarf festgestellt werden kann.
Derzeit leben 29 Flüchtlinge in Eberhardzell, weitere elf sind angekündigt. Die Asylbewerber haben in der Regel kein Auto und keinen Führerschein. „Ob dadurch aber tatsächlich ein erhöhter Bedarf an Bussen besteht, ist schwer einzuschätzen“, sagt Eberhardzells Bürgermeister Guntram Grabherr. „Einige der neuen Flüchtlinge lebten bisher in Biberach und haben dort ihr persönliches Umfeld, da wäre eine gute Busverbindung von Vorteil“, so Grabherrs Einschätzung. Die Jugendlichen aus Eberhardzell hätten sich daran gewöhnt, dass sie sich Fahrten selber organisieren müssten, vermutet er. Um am Wochenende auszugehen, würden die meisten Fahrgemeinschaften mit Älteren bilden. „Wenn es bei Großereignissen wie dem Schützenfest in Biberach Shuttlebusse gibt, wird das aber sehr gut angenommen“, sagt er.
Fahrplan
Der neue ist im Internet unter www.ding.eu oder über die Ding-App abrufbar. Für Fragen steht außerdem das Servicecenter der RAB in Ulm unter der Telefonnummer 0731/1550-0 zur Verfügung.