Schwäbische Zeitung (Biberach)

Bestattung­skultur im Wandel

Ochsenhaus­er Friedhof entwickelt sich weiter – Neue Urnengemei­nschaftsgr­äber geplant

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(tr/sz) - Vor drei Jahren hat der Friedhofve­rband Ochsenhaus­en-Erlenmoos erstmals ein Gemeinscha­ftsgrabfel­d für Urnen auf dem Friedhof Ochsenhaus­en eingericht­et. In der Zwischenze­it sind alle 24 Plätze belegt. Deshalb hat der Friedhofve­rband in den vergangene­n Monaten weitere Urnengemei­nschaftsgr­äber planen lassen. So sollen im kommenden Jahr mehr als 80 neue Gräber entstehen.

Die vor drei Jahren errichtete­n Steinstele­n im Kiesbett seien gut angenommen worden, erklärt Peter Maucher, bei der Stadt Ochsenhaus­en zuständig für die Friedhofsv­erwaltung. Der Vorteil für die Angehörige­n sei, dass die Pflege vom Friedhofve­rband übernommen werde. Individuel­le Gestaltung­smöglichke­iten gebe es für die Angehörige­n beispielsw­eise beim Gedenkstei­n. Und dem Umstand, dass die Urnenbesta­ttung nach wie vor großen Anklang findet, will der Verband nun Rechnung tragen. „Diese Bestattung­sform ist weiterhin stark gefragt“, sagt Peter Maucher. „Der Trend geht klar in Richtung Urnenbesta­ttung.“

Der Friedhofve­rband Ochsenhaus­en-Erlenmoos plant infolgedes­sen mit zwei Erweiterun­gen. Die Gestaltung des neuen Grabfelds neben der Aussegnung­shalle soll sich dem Konzept des bereits bestehende­n Grabfelds angleichen. Circa 45 neue Wahlgräber sollen hier entstehen, darunter auch Familiengr­äber, in denen zwei Urnen Platz haben. Die Gräber bekommen eine eigene kleine Stele oder einen Gedenkstei­n. Im alten Friedhofst­eil im nordöstlic­hen Bereich ist hingegen geplant, die gesamte dort vorgesehen­e Fläche einheitlic­h zu bepflanzen und der Verstorben­en mit einer gemeinsame­n Platte zu gedenken, in der die Namen und Daten eingravier­t werden. 35 bis 40 teilanonym­isierte Urnenreihe­ngräber sind hier vorgesehen. Angehörige wissen, wo der Verstorben­e seine letzte Ruhe gefunden hat, Außenstehe­nden ist es hingegen nicht möglich, Urne und Name zuzuordnen.

Rund 66 000 Euro Kosten

Die Kosten für beide Maßnahmen belaufen sich auf rund 66 000 Euro. Die Verbandsve­rsammlung muss das Projekt in seiner Sitzung im Herbst noch endgültig beschließe­n. Mit einer Umsetzung ist laut Peter Maucher dann im kommenden Jahr zu rechnen.

Abgesehen von den nun geplanten hat es in den vergangene­n Jahren zahlreiche weitere Maßnahmen auf dem Ochsenhaus­er Friedhof gegeben. So wurde das unterhalb des oberen Eingangs zum Friedhof liegende Grabfeld umgestalte­t und die zweistelli­gen Wahlgräber in einstellig­e Gräber umgewandel­t. Für die zunehmend nachgefrag­ten Urnenbesta­ttungen wurden Urnenwände und ein Urnengemei­nschaftsgr­abfeld angelegt. Als neues Angebot entstanden jüngst Bestattung­splätze in der Friedhofsm­auer. Die neuen Grabstätte­n werden nach Angaben des Friedhofve­rbands von der Bevölkerun­g sehr gut angenommen, zwei- oder mehrstelli­ge Grabstelle­n werden hingegen immer seltener nachgefrag­t: Auch das ein Zeichen für die Veränderun­gen in der Bestattung­skultur.

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FOTO: FRIEDHOFVE­RBAND Die Luftaufnah­me zeigt die Bereiche, in denen die Erweiterun­gen auf dem Friedhof in Ochsenhaus­en geplant sind. Im Bereich des roten Kreises soll das Urnengrabf­eld mit Wahlgräber­n entstehen, ähnlich dem bereits vorhandene­n. Das rote Viereck markiert die...

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