Schwäbische Zeitung (Biberach)
Stadträte: Ein Ehrenamt lohnt sich immer
Gerhard Delle und Norbert Bader stehen Achtklässlern im Unterricht Rede und Antwort
(sz) - Lange Sitzungen bis in die Nacht, wenig Zeit für Hobbys, nur ein kleine Aufwandentschädigung – Warum tut ein Gemeinderat sich das an? Diese und weitere Fragen haben die CDU-Gemeinderäte Gerhard Delle und Norbert Bader Schülern der Klasse 8 des Schussenrieder Progymnasiums beantwortet.
Die Antwort: Das Ehrenamt des Gemeinderats habe, wie jeder Beruf und jedes Hobby, seine Schattenseiten. Sie berichteten den Schülern, wie spannend und anregend Diskussionen sein könnten und wie befriedigend es sei, etwas für die Gemeinde auf den Weg zu bringen.
„Wie gehen Sie mit Konflikten um?“, wollten die Schüler wissen, gerade auch im Zusammenhang mit der Kontroverse um die Sporthallensanierung und dem Bürgerentscheid dazu, mit dem sich die Klasse bereits im Gemeinschaftskundeunterricht beschäftigt hatte. „Wichtig ist es, wieder auf eine sachliche Ebene zu kommen. Wenn es persönlich wird, dann wird es auch belastend. Aber
BAD SCHUSSENRIED
Stressphasen gibt es immer und überall, in Schule, Beruf und Hobby, das gehört dazu“, antwortete Norbert Bader. Natürlich sei es auch frustrierend, wenn Arbeit, die unter Umständen schon Jahre gekostet habe, nicht zu einem greifbaren Ergebnis führe. Dasselbe gelte auch, wenn zum Beispiel das Landratsamt bei der Erschließung von Baugebieten die Beschlüsse des Gemeinderates nicht zulasse.
Wie ist das Verhältnis zum Bürgermeister? Gut, so die Antwort. Schade sei es manchmal, dass die Bürger vielfach die positiven Errungenschaften dem Bürgermeister zuschreiben würden und den Anteil des Gemeinderats dabei zu wenig wahrnähmen. Andererseits hätte Bad Schussenried aber auch einen Bürgermeister, der sehr viel voran bringe.
Es lohnt sich, sich im Ehrenamt zu engagieren – diese Botschaft kam bei den Schülern an. Hier werden die Weichen für die Zukunft gestellt: Wie soll unsere Gemeinde künftig aussehen? Wie kann sie überhaupt zukunftsfähig gemacht werden? Kindergärten und Schulen, Schulsozialarbeit und Jugendhaus spielen dabei nach Ansicht der beiden Vertreter des Gemeinderats eine zentrale Rolle. Eine schwierige Gratwanderung sehen die Stadträte in der Abwägung des Notwendigen und Wünschenswerten einerseits und den begrenzten finanziellen Mitteln andererseits: „Die Kurkrise steckt mir noch in den Knochen, wir hatten damals keinen finanziellen Spielraum mehr, nicht mal für Kleinigkeiten“, erinnert sich Delle. „Heute freue ich mich, wenn ich überall, in der Kernstadt und den Teilorten, Baukräne sehe und weiß, es kommen viele Kinder in die Bad Schussenrieder Kindergärten und Schulen.“