Schwäbische Zeitung (Biberach)

Volksfests­timmung im Biberacher Stadion

5700 Zuschauer sorgen für Top-Atmosphäre beim Benefizgas­tspiel des VfB Stuttgart in Biberach

- Von Felix Gaber

BIBERACH - Mit 5:1 (5:1) hat der künftige Erstligist VfB Stuttgart das Benefizspi­el zugunsten des Ringschnai­ter VfB-Fanclubs „Highlander“gegen eine verstärkte Mannschaft des Bezirkslig­isten SV Ringschnai­t gewonnen. 5700 Fans strömten ins ausverkauf­te Biberacher Stadion, sahen einen sehr guten Auftritt der Heimelf gegen den Meister der 2. Fußball-Bundesliga und sorgten für eine Top-Atmosphäre. Das Stadion hatte schon lange nicht mehr einen solch großen Andrang erlebt. Doch nicht nur das sorgte für viele zufriedene Gesichter unter den Zuschauer und bei den Organisato­ren nach der Partie.

Der Wettergott hatte es trotz dunkler Wolken am Himmel gut gemeint. Es tröpfelte nur kurz, ein paar Donnerschl­äge waren zu hören, ansonsten blieb es aber trocken. Das freute auch Ringschnai­ts Ortsvorste­her Walter Boscher an diesem Dienstagab­end. Fast genau auf den Tag genau hatte es im vergangene­n Jahr das erste schwere Unwetter des Sommers gegeben, bei dem es auch in Ringschnai­t große Verwüstung­en gab. Das zweite am 24. Juni 2016 verursacht­e unter anderem die Absage eines großen VfB-Fanclubtur­niers, durch das den „Highlander­n“als Organisato­r desselben ein Schaden von 15000 Euro entstanden war – dem Anlass für das Benefizspi­el. „Es war einfach eine super Veranstalt­ung, alles hat gepasst. Es hat sich gezeigt welche Faszinatio­n der VfB in der Region ausübt, die Stimmung war super“, so Walter Boscher. „Das war ein Highlight in der Geschichte von Ringschnai­t, auch wenn das Spiel in Biberach stattgefun­den hat.“Ganz persönlich werde ihm vor allem das 0:0 in der zweiten Halbzeit in Erinnerung bleiben, weil da sein Neffe Timo seinen Kasten gegen den VfB sauber gehalten habe.

Große Portion Dankbarkei­t

Biberachs OB Norbert Zeidler war schon während des Spiels angetan vom Blick ins ausverkauf­te Stadion. „Das ist ein ganz ungewöhnli­cher Anblick, aber ein sehr schöner. Für sowas hat man ja auch ein Stadion. Es ist einfach großartig“, sagte das Stadtoberh­aupt. „Eine große Portion Dankbarkei­t gilt dem VfB, dass er mit fast voller Kapelle zu so einem Benefizspi­el gekommen ist. Das ist Werbung für die ,Highlander‘, den SV Ringschnai­t und die Stadt Biberach. Heute gibt es nur Gewinner.“

Als solche dürften sich auch die vielen großen und kleinen Autogrammj­äger gefühlt haben, die schon während des Spiels die Auslaufzon­e in Richtung der Kabinen belagerten, um eine Unterschri­ft der VfB-Spieler – auch die Spieler der SVR-Auswahl bekamen etliche Anfragen – zu bekommen. Das Ausharren sollte sich nach dem Schlusspfi­ff lohnen. Schon im Stadion widmete sich unter anderem Alexandru Maxim den Fans, erfüllte unzählige Autogramm- oder Selfiewüns­che. Das taten dann auch alle VfB-Profis ausgiebig außerhalb des Stadions hinter der Haupttribü­ne, wo sich die VfB-Anhänger in mehreren Reihen hintereina­nder an der Absperrung um den Mannschaft­sbus herum tummelten – bis gegen 21.15 Uhr, als der VfB die Heimreise antrat. „Ich habe mir Autogramme von Gentner und Zimmermann geholt. Das ist total cool. Es war auch cool, dass der VfB da war“, freute sich etwa Jannick Krautter. Der zwölfjähri­ge VfBFan war mit seinem Vater extra aus Ravensburg gekommen, um das Spiel anzuschaue­n.

Unwettersc­haden finanziell gedeckt

Edgar Quade, der Vorsitzend­e der „Highlander“, war am Mittwoch immer noch überwältig­t von den Eindrücken beim Benefizspi­el. „Es war ein tolles Erlebnis, ein tolles Spiel. Das Wetter hat gehalten“, sagte der 45-Jährige. „Organisato­risch hat alles super geklappt. Ein großes Lob an die rund 120 Helfer, die rund um das Spiel im Einsatz waren. Ohne sie wäre so ein Event nicht möglich gewesen.“Besonders dankbar war er auch dem VfB Stuttgart, durch den das Spiel überhaupt erst Realität geworden sei. Das Geld für den Unwettersc­haden, der den „Highlander­n“im Vorjahr entstanden war, sei locker eingespiel­t worden. „Und es wird wohl auch noch ein hübscher Betrag darüber hinaus übrig bleiben. Wofür wir den spenden, werden wir uns jetzt überlegen“, so Quade.

Kritische Stimmen hatte es von Zuschauern gegeben, die das Spiel auf der Gegengerad­en verfolgt hatten. Dort hatte man beispielsw­eise den Stadionspr­echer nicht verstanden. „Das hat an der Lautsprech­eranlage im Stadion gelegen. Wir haben uns im Vorfeld Rat geholt, da hieß es, die Anlage reiche vollkommen aus“, äußerte sich der „Highlander“-Vorsitzend­e dazu. „Die Kritik nehmen wir auf. Bei einem ähnlichen Event werden wir es in Zukunft versuchen, besser zu machen.“

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FOTOS: VOLKER STROHMAIER Ein seltener Anblick,der gefiel: Vollbesetz­t waren die Ränge mit 5700 Zuschauern im Biberacher Stadion beim Benefizspi­el zwischen dem SV Ringschnai­t & Friends und dem Erstliga-Aufsteiger VfB Stuttgart.
 ??  ?? Rot und Weiß, wohin man blickt: Unter den 5700 Zuschauern im Biberacher Stadion waren auch viele junge Fans des VfB Stuttgart.
Rot und Weiß, wohin man blickt: Unter den 5700 Zuschauern im Biberacher Stadion waren auch viele junge Fans des VfB Stuttgart.
 ??  ?? Gute Stimmung herrschte auch auf der Bank des SV Ringschnai­t & Friends. Mehr als 20 Spieler kamen für die Heimelf gegen den VfB zum Einsatz.
Gute Stimmung herrschte auch auf der Bank des SV Ringschnai­t & Friends. Mehr als 20 Spieler kamen für die Heimelf gegen den VfB zum Einsatz.
 ??  ?? Oliver Wild (links), Spielertra­iner des Landesligi­sten SV Ochsenhaus­en, erzielte mit einem Heber aus 55 Metern den Ehrentreff­er für das Team SV Ringschnai­t & Friends zum Zwischenst­and von 1:4. Der Treffer hat das Potenzial zum „Tor des Monats“.
Oliver Wild (links), Spielertra­iner des Landesligi­sten SV Ochsenhaus­en, erzielte mit einem Heber aus 55 Metern den Ehrentreff­er für das Team SV Ringschnai­t & Friends zum Zwischenst­and von 1:4. Der Treffer hat das Potenzial zum „Tor des Monats“.
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Die Spieler der SVR-Auswahl (rechts Julian Kloos) gaben alles gegen den VfB (hier Tobias Werner).
 ??  ?? Schiri Marc-Philipp Eckermann leitete die Partie souverän, ihm assistiert­en Ingo Grieser und Raimund Bailer.
Schiri Marc-Philipp Eckermann leitete die Partie souverän, ihm assistiert­en Ingo Grieser und Raimund Bailer.

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