Schwäbische Zeitung (Biberach)

Schützen-Premiere gelungen, aber einige Hausaufgab­en bleiben

Die neuen Vorsitzend­en der Stiftung Schützendi­rektion sind mit dem Verlauf des Schützenfe­sts 2017 zufrieden

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(gem/sz) - „Sehr zufrieden“– so lautet unisono das Fazit der beiden neuen Vorsitzend­en der Schützendi­rektion, Rainer Fuchs und Guido Mebold, wenn sie auf ihr erstes Schützenfe­st in dieser Funktion zurückblic­ken. Dennoch gibt es einige Punkte, die sie als Hausaufgab­en für die Festplanun­g 2018 mitnehmen.

„Wir repräsenti­eren zwar das Fest, sind aber, wenn es um seine Beurteilun­g geht, eigentlich gar nicht so wichtig“, sagt Rainer Fuchs. Ihm sei viel wichtiger, wie die Leute über das Schützenfe­st reden. „Und wenn sich das am Ende mit unseren guten Eindrücken deckt, dann ist das umso schöner.“Es sei vor allem auch das Miteinande­r und die gute Zusammenar­beit innerhalb der Schützendi­rektion gewesen, die sie durch die Festtage getragen hätten, sagten Fuchs und Mebold übereinsti­mmend.

Dennoch gibt es ein paar Dinge, um die sie sich mit Blick auf das Schützenfe­st 2018 kümmern wollen. Ein besonderes Anliegen seien ihm die Anwohner in der Altstadt, so Fuchs. „Wenn ich sehe, was da inzwischen an Flaschen in die Stadt gebracht und danach stehen gelassen wird, wenn es um weitere Hinterlass­enschaften von Festbesuch­ern, aber

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auch um die Beschallun­g bis spät in die Nacht geht, dann ist das alles schon eine Belastung für die Anwohner, die man im Auge behalten muss. Wir müssen uns überlegen, wie man da positiv gegensteue­rn kann.“

Bewährt habe sich, so Mebold, die Ausweichlö­sung für den Jahrgänger­gottesdien­st im PG-Schulhof. Auch im nächsten Jahr werde die Stadtpfarr­kirche vermutlich nicht zur Verfügung stehen. „Ob wir wieder in den PG-Hof gehen, wissen wir aber noch nicht.“Da gebe es noch andere Ideen. Befassen müsse man sich auch mit der Tribünensi­tuation während des Jahrgänger­zugs, so Mebold. Dort hatten sich etliche Besucher auf – eigentlich gesperrte – Tribünen gesetzt und sich beklagt, dass sie nichts sehen konnten, weil vor ihnen Zuschauer an der Zugstrecke standen.

Positiv bewerten Fuchs und Mebold die Änderungen bei der Abnahme der Musikgrupp­en auf dem Marktplatz. „Ziel war, den gesamten Platz im Sinne aller Zuschauer besser zu nutzen und die Standzeit für die Teilnehmer zu verkürzen. Beides ist aus unserer Sicht gelungen“, so Mebold.

Ähnlich habe sich auch bewährt, den „Tanz durch die Jahrhunder­te“zeitlich etwas zu komprimier­en. Der verantwort­liche Schützendi­rektor Klaus Buchmann habe bei der Mittwochsa­ufführung viel Fingerspit­zengefühl bewiesen, so Fuchs, als er die Gruppen nach der eigentlich­en Absage wegen Regens auf freiwillig­er Basis doch noch weitertanz­en ließ – zur Freude der vielen verblieben­en Besucher.

Dass das Feuerwerk am Freitagabe­nd zwar früher, aber dennoch gleichzeit­ig mit Regen und Gewitter begann, lag daran, „dass die Gewitterze­lle einfach zu schnell über Biberach war“, sagt Mebold. Man habe sich aufgrund des Wetters zwar entschloss­en, das Feuerwerk früher zu zünden, „aber wir haben einen zeitlichen Vorlauf, den wir nicht abkürzen konnten, weil es dabei um Sicherheit­sthemen geht“.

Sicherheit­skonzept hat funktionie­rt

Sicherheit war ein großes Thema beim Schützenfe­st. „Ich bin rundum zufrieden, wie unser Konzept funktionie­rt hat“, sagt Mebold, der dafür bei der Schützendi­rektion verantwort­lich ist. So wurden erstmals sogenannte „Road-Blocker“eingesetzt, die Terroransc­hläge mit Fahrzeugen verhindern sollen. „Auch ein paar andere Neuerungen, die nicht so sichtbar waren, haben gut geklappt“, sagt Mebold und lobt die Arbeit von Polizei, Rettungskr­äften, Ordnungs- und Baubetrieb­samt. „Wir wollten aus dem Volksfest keine Volksfestu­ng machen“, so Fuchs. Das Schützenfe­st sollte sicher sein, man habe aber keine Angst erzeugen wollen. „Die Stimmung war gut, die Leute haben sich nicht unsicher gefühlt“, sagt Mebold.

Die Polizei berichtete in ihrer Festbilanz am Montag, dass die Beamten viele Schlägerei­en noch im Entstehung­sstadium unterbunde­n hätten. Nicht zuletzt der sichtbaren Präsenz sei der Rückgang bei den registrier­ten Straftaten geschuldet. Nach 63 Fällen beim Schützenfe­st 2016 verzeichne­te die Polizei beim diesjährig­en Fest 37 Straftaten, darunter 16 Körperverl­etzungsdel­ikte.

Ein besonderer Blick der Polizei galt dem Jugendschu­tz. Insgesamt wurden 274 Minderjähr­ige überprüft. Sieben Jugendlich­e wurden beim Rauchen erwischt, zehn hatten Alkohol dabei, der nicht altersents­prechend war. In allen Fällen wurden die Eltern informiert. Einige Jugendlich­e im Alter von 14 bis 17 Jahren wurden in die Obhut ihrer Eltern übergeben. Sie waren alkoholisi­ert, teilweise mit sehr hohen Promillewe­rten.

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FOTO: GERD MÄGERLE Rainer Fuchs (l.) und Guido Mebold von der Stiftung Schützendi­rektion sind zufrieden mit dem Verlauf des Schützenfe­sts.

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