Schwäbische Zeitung (Biberach)
Der „Kapitän der Biberacher Schulpolitik“geht von Bord
Karl Schley geht nach 28 Jahren als Rektor der Mali-Schule in Ruhestand – Nachfolgerin wird Christine Peters
(gem) - Viele Worte des Lobes, der Rührung und auch des Bedauerns hat es am Dienstagmittag bei der Verabschiedung von Karl Schley als Rektor der Mali-Gemeinschaftsschule gegeben. 28 Jahre stand er an der Spitze der Schule. Seine Nachfolgerin wird ab 1. August Christine Peters, bisher Rektorin der Grundschule Ringingen (Alb-Donau-Kreis).
Als Menschenfreund, Ruhepol, tollen Lehrer, Ästhet, Familienmensch und Sportler charakterisierte Konrektor Andreas Lachmair seinen scheidenden Kollegen in der Begrüßung. Eigenschaften, die in allen Reden mehrfach betont wurden.
Schulamtsdirektor Klaus Brauner, der Schley die Entlassungsurkunde aus dem Schuldienst aushändigte, skizzierte die berufliche Karriere seines Weggefährten, den er seit der Schulzeit kenne, so Brauner. Schley, 1953 in Munderkingen geboren, machte 1972 sein Abitur am Biberacher Wieland-Gymnasium. Nach dem Studium in Weingarten (Sport und Englisch) war er von 1976 bis 1986 Lehrer an der Grund- und Hauptschule Schemmerhofen. Ab 1986 war er Schulrat am Seminar für Lehrerausbildung in Laupheim, bevor er im Sommer 1989 Rektor der damaligen Mali-Hauptschule wurde. Sie führte er zur Werkrealschule und – seit 2013 – zur Gemeinschaftsschule. Überdies war Schley geschäftsführender Schulleiter der Biberacher Schulen, Mitglied in der Schützendirektion und hatte als passionierter Fußballer auch Ehrenämter auf Sportverbandsebene inne. Fast drei Jahrzehnte in Führungsverantwortung zu stehen, verdiene höchsten Respekt und sei heute keine Selbstverständlichkeit mehr, sagte Brauner. Immer wieder habe sich Schley in dieser Zeit den Veränderungen in der Schulpolitik gestellt. Er habe maßgeblich dazu beigetragen, dass die Mali-Gemeinschaftsschule ihren Platz in der Biberacher Schullandschaft habe.
Biberachs Oberbürgermeister Norbert Zeidler spielte auf Schleys Kapitänskostüm im Bunten Zug beim Schützenfest vorige Woche an. „Er war einer der großen Kapitäne der Biberacher Schulpolitik.“Er habe ihn als Rektor und Mensch schätzen gelernt, so Zeidler. Auch er spielte auf die vielen Veränderungen in der Schulpolitik an. „Der Sportler Karl Schley hat jede davon nicht als Last, sondern als Herausforderung angesehen.“Er halte ihn zudem für einen geborenen Mediator, sagte Zeidler.
„Eigentlich habe ich ja nur meine Arbeit gemacht“, sagte Schley in seinen Dankesworten. Er wisse nicht, ob er diesen ganzen Weihrauch überhaupt verdient habe. Die Antwort gaben die rund 170 Gäaste in der Aula der Schule mit ihrem Applaus. Er dankte der Stadt für die gute Ausstattung der Schule und erwähnte dabei die fast abgeschlossene Digitalisierung sowie den Bau der neuen Sporthalle. Er empfinde jetzt Demut, Freude, Glück und große Dankbarkeit. Er gehe mit Zufriedenheit in den Ruhestand, so Schley und freue sich unter anderem darauf, „in Zukunft nicht mehr so bald aufstehen zu müssen“.
Nahtloser Übergang
Seine Nachfolgerin wird ab 1. August die in Ehingen geborene Christine Peters. Sie leitet bislang die Grundschule in Ringingen. Bis 2005 studierte sie Deutsch, Mathematik und Musik in Augsburg und war von 2012 bis 2014 in Illertissen tätig, ehe sie Rektorin in Ringingen wurde. Dass die Rektorenstelle an der Mali-Schule nun übergangslos besetzt werden konnte, hoben Schulamtsdirektor Brauner und OB Zeidler positiv hervor. Sie sehe die Schule als Haus des gemeinsamen Lernens für Schüler und Lehrer, sagte Peters in ihrer Vorstellungsrede. „Die Schule soll auf das Leben vorbereiten und nicht nur auf den nächsten beruflichen Schritt.“Karl Schley überlasse ihr eine gut ausgestattete und sorgfältig organisierte Schule.