Schwäbische Zeitung (Biberach)
„Das Hölzle begleitet mich einen Großteil meines Lebens“
Jugendreferent Steffen Mohr leitet seit 14 Jahren das Ferienwaldheim Hölzle und freut sich auf das 60. Mal
- Das evangelische Ferienwaldheim Hölzle gibt es dieses Jahr zum 60. Mal. Mittlerweile sind es mehr als 1000 Kinder, die sich in den Sommerferien im Hölzle vergnügen. Rund 250 ehrenamtliche Mitarbeiter sind dafür nötig. Ein Kraftakt, den unter anderem Jugendreferent Steffen Mohr leistet. Er ist seit 14 Jahren hauptamtlicher Leiter des evangelischen Ferienwaldheims. Im Gespräch mit Tanja Bosch erzählt er, warum ihm das Hölzle so am Herzen liegt.
Herr Mohr, was ist das Besondere am Hölzle?
Für mich ist das Hölzle sehr wichtig und eine Herzensangelegenheit, es begleitet mich schon einen Großteil meines Lebens. Mit sechs Jahren war ich zum ersten Mal selbst im Hölzle und dann hat es mich nicht mehr losgelassen. Seit rund 19 Jahren bin ich ehrenamtlich und beruflich dabei. Ich erinnere mich auch, dass ich es als Kind immer toll fand, und das sehe ich auch heute bei den Kindern. Das Hölzle ist einfach eine andere Welt, die spannend ist und Spaß macht.
Gibt es Unterschiede von damals zu heute?
Klar. Wir sind sehr gewachsen. 2003 beispielsweise waren es knapp 800 Kinder, die das Hölzle besucht haben. 2016 waren es 1070 Kinder. 2003 waren es unter 150 Mitarbeiter, jetzt sind wir bei 250. Früher konnten Eltern ihre Kinder für vier Wochen hier anmelden, jetzt sind es sechs Wochen. Die Nachfrage ist einfach groß und das freut uns natürlich. Seit 2009 gibt es zusätzlich das Hölzle-Camp. Das ist ein Zeltlager für 13- bis 15-Jährige, das vor allem von Christoph Fuchs ausgebaut und gestaltet wurde.W ir versuchen immer, uns etwas Neues zu überlegen.
Was gibt es dieses Jahr, wenn das Hölzle zum 60. Mal stattfindet?
Wir haben uns viele tolle Dinge und was echt Cooles überlegt, was mir als Kind richtig in Erinnerung geblieben ist. Aber das wird jetzt noch nicht verraten, das soll eine Überraschung werden.
Haben sich die Kinder in den vergangenen Jahren verändert? Auch was die Mediennutzung betrifft?
Im Hölzle spüre ich das eher weniger, da herrscht sowieso Handyverbot für Kinder. Außerdem gibt es dort so viel zu erleben und zu entdecken, dass das Handy ein bisschen in den Hintergrund rückt. In der normalen Jugendarbeit ist die Veränderung allerdings schon krass. Ohne Handy geht gar nichts mehr. Und das nicht nur bei Jugendlichen. Auch wir im Hölzle bespielen natürlich unsere FacebookSeite täglich.
Glauben Sie, das Hölzle wird irgendwann mal „uncool“?
Ich glaube nicht, denn Kinder sind einfach gerne draußen und spielen gerne mit anderen Kindern. Bei uns gibt es alles, von allen möglichen Ballsportarten über alles, was das Bastelherz begehrt, bis hin zu Geländeund Outdoorspielen. Seit ein paar Jahren habe wir auch einen eigenen Kletterturm. Was uns jetzt noch fehlt, ist ein neues „Kindergartengebäude“. Wir brauchen dringend zwei Gruppenräume statt nur einem und weitere sanitäre Anlagen. Das „Kindergartengebäude“wurde circa 1970 gebaut, da gab es um die 500 Kinder, jetzt sind wir bei mehr als doppelt so viel Kindern. Um uns diesen Wunsch zu erfüllen, sind wir allerdings auf Spenden angewiesen. Wir hoffen, dass wir das neue Gebäude nächstes Jahr in Angriff nehmen können.