Schwäbische Zeitung (Biberach)
Interessen nähern sich an
Arbeitsgruppe „Pro Sporthalle“in Bad Schussenried setzt Vorgaben des Bürgerentscheids um
- Die Arbeitsgruppe „Pro Sporthalle“, die sich nach dem Bürgerentscheid vom 7. Mai in Bad Schussenried gebildet hat, kommt voran. In ihrer zweiten Sitzung am Montagabend präsentierte die Bürgerinitiative (BI) konkrete Vorschläge. Die endgültige Entscheidung über weitere Maßnahmen muss allerdings der Gemeinderat treffen.
Die Vertreter der drei Schussenrieder Schulen und der Vereine haben in den vergangenen Wochen ihre Wünsche zu einer umgestalteten Sporthalle formuliert. Diese Wünsche waren bei Entwurf des Architekten Rolf Seibert, den der Gemeinderat am 15. Dezember 2016 befürwortet hatte, noch nicht berücksichtigt. Seibert hatte eine Sanierung in drei Schritten vorgeschlagen, die unter anderem eine Sanierung des Hallenbodens, der Lüftungsanlage und der Lehrerumkleide vorgesehen hatte. Zudem war eine große Kletterwand an der Ostseite der Halle geplant. Dieser erste Bauabschnitt sollte rund 2,2 Millionen Euro kosten. Nach Schätzungen des Schussenrieder Bauamts würden der zweite und dritte Bauabschnitt mit Sanierung und Erweiterung des Geräteraums und einer Sanierung der sanitären Anlagen samt dem gesamten Umkleidetrakt weitere 2,9 Millionen Euro verschlingen. Bauamtsleiter Siegfried Gnann betonte, dass die Zahlen für die Bauabschnitte zwei und drei lediglich Hochrechnungen seien.
Rainer Walser, Sprecher der Bürgerinitiative, stellte eingangs klar, dass er mit seiner Holzbaufirma keinerlei Interesse an einem Bauauftrag, sondern lediglich beratende Funktion habe. Walser stellte gemeinsam mit dem angehenden Architekten Jochen Frank vier Varianten vor, die für die Bürgerinitiative denkbar wären. Variante eins umfasst die Sanierung der bestehenden Halle mit neuem Umkleidebereich, der für die BI zwingend notwendig sei. Variante zwei sieht einen Neubau einer Halle in den bestehenden Maßen vor. In Variante drei – und diese wird von Walser und seinen Mitstreitern favorisiert – geht es um die Sanierung und Erweiterung der bestehenden Halle mit einem zusätzlichen, 200 Quadratmeter großen Gymnastikraum im Obergeschoss. Bei Variante vier, der teuersten Version, ginge es um einen Neubau inklusive Gymnastikraum.
Zahlen müssen vergleichbar sein
FUB-Stadtrat Alexander Eisele war sich mit dem Gremium einig, dass bis zu nächsten Sitzung die Zahlen des Seibert-Angebots mit denen der BI vergleichbar gemacht werden müssten. „Im Notfall müssen wir jeden Einzelfall überprüfen.“Rainer Walser und Dieter Hirscher vom Stadtbauamt sagten dies bis zum nächsten Termin am 20. September zu. Noch ungeklärte Punkte sind auch ein von der BI vorgeschlagener Zuschauerumlauf, der die Zuschauerkapazität der Halle auf rund 800 Menschen erhöhen würde, die Gestaltung eines Foyers im Erdgeschoss mit neuer Küche, ein Gastrobereich im Obergeschoss und der Einbau einer Kletterwand. Eisele merkte auch die mögliche Reduzierung der Umkleidekabinen um ein Drittel an.
Bürgermeister Achim Deinet sagte zu, dass die Verwaltung bis zur nächsten Sitzung im September ihre Hausaufgaben machen werde – neben der Berechnung der Varianten nach DIN 276, was der Bürgerentscheid auch gefordert hatte, eben auch Zuschussmöglichkeiten mit den übergeordneten Behörden und der Energieagentur Ravensburg abzuklären. Denn bei einer Sanierung seien die Zuschusstöpfe deutlich größer als bei einem Neubau, wie Rainer Walser ausführte. Auch bei den Betriebskosten seien nach dessen Meinung deutliche Einsparungen zu erzielen.